Der Siegtreffer gegen Belgien, ein Doppelpack gegen Aserbaidschan: Nach seinen starken Auftritten in der Nationalmannschaft will Miroslav Klose in der Bundesliga endlich das erste Tor gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen erzielen - und einen Fehlstart von Bayern München verhindern. "Es wird Zeit, dass ich gegen Werder treffe", sagte der 32-Jährige vor dem heutigen Spitzenspiel (18.30 Uhr/Sky und Liga total! live), in dem beide Teams schon unter Druck stehen.

2007 wechselte Klose von Werder zu den Bayern, ein Tor gelang ihm gegen die Bremer noch nicht. Nach einigen Formtiefs im vergangenen Jahr befindet sich der Nationalspieler nach seinen guten Leistungen bei der WM in Südafrika wieder in der Erfolgsspur. "Qualität verliert man nicht, wenn man dranbleibt und nachsetzt. Und das hat Miro immer wieder nachgewiesen", sagte Bremens Trainer Thomas Schaaf.

Sein aktueller Trainer Louis van Gaal hat die Länderspielauftritte wohlwollend registriert. Doch ob Klose von Beginn an eine Chance bekommt, ist noch offen.

Schaaf hat Personalsorgen

Schaaf muss sich indes mit argen Personalsorgen herumschlagen. Neben dem immer noch verletzten Brasilianer Naldo fällt auch Innenverteidiger Per Mertesacker aus. Der Nationalspieler zog sich im Länderspiel gegen Aserbaidschan einen Bruch der Augen- und Kieferhöhle zu. Und zu allem Überfluss kann auch Stürmer Claudio Pizarro wegen eines Muskelfaserrisses nicht auflaufen. "Das ist natürlich eine unbefriedigende Situation für uns", sagte Schaaf, der die Ausfälle mit den Neuzugängen Mikael Silvestre und Wesley kompensieren will.

Für Klose ist die Schwächung des Gegners allerdings kein großer Vorteil für die Münchner, denen letztmals vor fünf Jahren (3:1 am 5. November 2005) ein Heimsieg gegen den Angstgegner gelang. Gegen keine andere Mannschaft kassierte der Rekordmeister so viele Niederlagen (26) und Gegentore (113).

"Es ist einfacher, wenn man den Gegenspieler kennt. Dann kann man sich besser auf ihn fokussieren", erklärte Klose, der gleichzeitig auf die immer wieder gezeigte Bremer Fähigkeit zur Improvisation verweist: "Ich kenne Trainer Thomas Schaaf, der zaubert immer etwas aus dem Hut."

Für den VfL Wolfsburg (bei Borussia Dortmund), den VfB Stuttgart (beim SC Freiburg) und Eintracht Frankfurt (bei Borussia Mönchengladbach) geht es heute darum, einen völligen Fehlstart zu vermeiden und die ersten Punkte der Saison einzufahren. Wiedergutmachung ist auch bei Bayer Leverkusen angesagt. Gegen Hannover 96 (alle Spiele 15.30 Uhr/Sky und Liga total! live) will sich das Team um Michael Ballack für die 3:6-Heimniederlage gegen Mönchengladbach rehabilitieren.

Der VfB Stuttgart steht in Freiburg unter Druck

"Wir hätten schon vier Punkte haben müssen", beschreibt Edin Dzeko die Wolfsburger Situation. Beim 1:2 in München zum Saisonauftakt kassierte der Meister von 2009 in der Nachspielzeit das zweite Tor, gegen den FSV Mainz 05 verspielte das Team um Mittelfeldregisseur Diego gar ein 3:0.

Auch die Stuttgarter hatten den Auftakt der Saison anders vorgestellt. Immerhin holte der VfB in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit mit 39 Zählern so viele Punkte wie kein anderes Team. Nach den Niederlagen in Mainz und gegen Dortmund ist für Trainer Christian Gross die Ausgangslage klar.

"Wir brauchen Punkte, und damit wollen wir in Freiburg anfangen. Wir müssen auf den schlechten Saisonstart reagieren, und ich bin mir sicher, dass die Mannschaft weiß, worum es geht", sagte Gross. Der Schweizer könnte gegen Freiburg dabei erstmals auf den italienischen Neuzugang Mauro Camoranesi zurückgreifen. Der Weltmeister von 2006 könnte sogar in der Startaufstellung stehen.