Am zweiten Bundesliga-Spieltag gab der VfL Wolfsburg eine 3:0-Führung noch aus der Hand und unterlag Mainz 05 am Ende mit 3:4. VfL-Manager Dieter Hoeneß spricht über die Niederlage und versucht, diese zu erklären.

Frage: "Herr Hoeneß, wie tief sitzt der Schock nach dem 3:4 im Spiel gegen den FSV Mainz 05, in dem der VfL Wolfsburg eine 3:0-Führung leichtfertig verspielte?"

Dieter Hoeneß: "Ich bin seit über 35 Jahren im Fußballgeschäft, aber so etwas habe auch ich noch nicht erlebt. Ich musste erst einmal schlucken und das Ganze verdauen. Aber es hilft nichts, wir müssen wieder nach vorne schauen."

Frage: "Wie ist der eklatante Leistungsabfall der Mannschaft nach 30 starken Anfangsminuten zu erklären?"

Hoeneß: "Bis zum 3:0 lief alles wunderbar, und ich glaube, das war genau das Problem. Ich vermute, dass die Spieler sich zu sicher und genauso euphorisch waren wie die Zuschauer. Sie hätten die Konzentration höher halten müssen."

Frage: "Hätten Sie sich eine bessere Moral ihrer Spieler gewünscht?"

Hoeneß: "Es war eine Frage der Einstellung. Die war nach dem 3:0 mangelhaft. Als ich sagte, dass das Team noch Zeit benötigt, meinte ich solche elementaren Dinge nicht."

Frage: "Wie zufrieden sind Sie mit dem Debüt von Diego?"

Hoeneß: "An ihm lag es sicher nicht. Es ist schade, dass sein Einstand ein so bitteres Ende genommen hat, aber hier geht es nicht um Diego, sondern um den Erfolg der Mannschaft. Und dafür muss man kollektiv besser verteidigen."

Frage: "Die Abwehr offenbarte wie schon in der Vorsaison erhebliche Schwächen. Bereitet Ihnen das Sorgen?"

Hoeneß: "In der ersten halben Stunde hat die Mannschaft bewiesen, dass sie auch in der Abwehr gut stehen kann. Es ist nicht fair zu sagen, dass sie immer nur offensiv gut spielt und defensiv versagt."

Frage: "Die Fans haben in der zweiten Halbzeit lautstark ihren Unmut kundgetan. Hätten Sie sich mehr Unterstützung von den Rängen gewünscht?"

Hoeneß: "Die Stimmung hat sich für meinen Geschmack ein bisschen schnell gewandelt. Ich würde mir gerade in schwierigen Phasen etwas mehr Unterstützung wünschen. Aber die Fans haben das Recht, euphorisch oder kritisch zu sein. Und an ihnen hat es nun wirklich nicht gelegen."