Stuttgart. .
Jens Lehmann hat seine Rivalität mit Oliver Kahn wieder aufleben lassen. In seiner in Kürze erscheinenden Autobiographie schreibt er, dass er „kompletter, als Kahn“ sei.
Jens Lehmann kann’s einfach nicht lassen: Der streitbare Ex-Torhüter hat seine alte Rivalität mit seinem früheren Kontrahenten Oliver Kahn nur drei Tage nach seinem letzten Spiel in der Bundesliga für den VfB Stuttgart wieder aufleben lassen. „Ich bin der komplettere Torwart, und irgendwann musste das einfach mal zum Tragen kommen“, schreibt Lehmann in seiner Autobiographie, aus der die Bild-Zeitung vorab zitierte, über den vor der WM 2006 zu seinen Gunsten entschiedenen Zweikampf mit Kahn als Nummer eins im deutschen Tor.
In dem ab 20. Mai erhältlichen Buch „Der Wahnsinn liegt auf dem Platz“ schreibt der 40-jährige Lehmann weiter: „Wenn ich auf diese Zeit zurückschaue und mich frage, warum am Ende ich der Wahlsieger war, fällt mir vor allem eins ein: dass ich augenscheinlich noch besser mit Druck umgehen kann als Oliver Kahn. (...) ich hatte mich durch den Wechsel nach England (...) entscheidend weiterentwickelt, während sich Oliver (...) nicht mehr steigern konnte.“
Kahn hatte laut Lehmann entscheidende Schwäche
Für Lehmann kam diese Entwicklung nicht überraschend, hat Kahn aus seiner Sicht doch eine entscheidende Schwäche: „Oliver Kahn hat in einem Interview mal erzählt, dass er, um sich zu konzentrieren, irgendwann angefangen habe, während eines Spiels immer nur zum Ball zu gucken. Erst da habe ich wirklich verstanden, warum Kahn viele Situationen nicht schon vorher gesehen und entschärft hat: Wer nur auf den Ball guckt, weiß allein, wo er ist, nicht, wo er sein wird.“
Ansonsten echauffiert sich Lehmann noch über die Plakat-Aktion der deutschen Spielerfrauen vor dem Viertelfinal-Spiel bei der WM 2006 gegen Argentinien (“Ihr schafft das!“): „Manche Spielerfrauen hatten anscheinend das dringende Bedürfnis, sich auch mal in der Öffentlichkeit zu präsentieren (...).“ Und der Ex-Torhüter verrät, dass der legendäre Spickzettel von Bundestorwarttrainer Andy Köpke ihm beim Elfmeterschießen gegen die Gauchos gar keine große Hilfe war: „’Naja’, dachte ich, ‘viel hat er mir ja nicht gebracht.’“ (sid)