100. Spiel, 57. Tor und drei Punkte: Zum Jubiläum hat Claudio Pizarro seine Extraklasse einmal mehr unter Beweis gestellt und Werder Bremen im Kampf um die Qualifikation für die internationale Bühne einen wichtigen Sieg beschert. Der 31 Jahre alte Stürmerstar aus Peru erzielte mit einem Kunstschuss das Tor des Tages (80.) zum 1:0 (0:0) des DFB-Pokalsiegers bei 1899 Hoffenheim und verschärfte zugleich die Krise bei den Kraichgauern.
Im Vordergrund stand aber die Tatsache, dass der DFB-Pokalsieger als Sechster unmittelbar im Bereich der Europacup-Plätze bleibt. "Heute hat man wieder gesehen, warum wir uns vor der Saison so für ihn eingesetzt haben. Er kann in so einem Spiel entscheidend sein", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf.
<strong>Pizarro markiert 21. Pflichtspieltor der Saison</strong>
In der Tat: 21 Pflichtspieltore, elf davon in der Liga, erzielte Pizarro in dieser Saison, das in Hoffenheim in seinem 100. Bundesliga-Spiel mit einem eleganten Heber über Hoffenheims Torhüter Timo Hildebrand hinweg. Es war die eine Szene, die nach dem kraftraubenden Europa-League-Spiel am Donnerstag in Valencia (1:1), den Unterschied machte. Der Matchwinner gab sich ganz bescheiden: "Der Sieg war wichtig, weil wir jetzt wieder nach oben schauen können."
Dagegen hat bei Hoffenheim auch das Krisengespräch zwischen Mäzen Dietmar Hopp und Trainer Ralf Rangnick am Freitag keine Besserung gebracht. Der Herbstmeister der Vorsaison, der lediglich eines der zurückliegenden acht Heimspiele gewinnen konnte, holte nur sieben Punkte in der Rückrunde und ist auf den elften Platz abgerutscht. Das 0:1 gegen Bremen war die zweite Heimniederlage in Folge nach der gegen Mainz 05 (0:1). Trotz der Krise will Rangnick seinen bis 2011 laufenden Vertrag erfüllen, über eine Verlängerung des Kontraktes soll aber erst im Sommer gesprochen werden.
<strong>Rangnick: "Es ist extrem bitter für die Jungs"</strong>
"Es ist extrem bitter für die Jungs, wenn man sieht, was sie für einen Aufwand betrieben haben. Von der Laufbereitschaft und vom Einsatz her kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir tun uns im Moment aber schwer mit dem Toreschießen", sagte Rangnick.
Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena waren die Gastgeber in der Anfangsphase um Wiedergutmachung bemüht. Die Bremer, die ohne Nationalspieler Mesut Özil (Rückenprobleme) auskommen mussten und bei denen Flügelflitzer Marko Marin zunächst nur auf der Ersatzbank saß, konzentrierten sich auf die Defensive und lauerten auf Konter. Mit dieser Taktik brachten die Gäste den Offensivschwung Hoffenheims Mitte der ersten Hälfte weitgehend zum Erliegen.
Die Hoffenheimer, die auf fünf verletzte Spieler verzichten mussten, hätten in der 28. Minute dennoch in Führung gehen können. Der brasilianische Nationalspieler Carlos Eduardo verzog allerdings seinen Schuss aus aussichtsreicher Position. Nicht viel besser machte es kurz darauf Eduardos Landsmann Maicosuel (34.).
<strong>Mertesacker scheitert an Hildebrand</strong>
Drei Minuten später vergab Bremens Nationalspieler Per Mertesacker auf der Gegenseite die große Möglichkeit zur Führung. Im Anschluss an eine Ecke scheiterte der Innenverteidiger aus kurzer Distanz an Hoffenheims Torhüter Timo Hildebrand.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am engagierten Auftritt der Gastgeber, die Kreativität im Spiel nach vorne ließ allerdings weiter zu wünschen übrig. Während sich die Hoffenheimer aber immerhin um einen Torerfolg bemühten, kümmerten sich die äußerst passiven Bremer fast ausschließlich um die Abwehrarbeit. Darunter litt mit zunehmender Spieldauer das Niveau der Partie.