Nach Louis van Gaal hat auch Trainer Armin Veh vom Bundesligisten Hamburger SV den Fußball-Weltverband FIFA wegen der Länderspiel-Ansetzungen am 11. August scharf kritisiert. "Dieser FIFA-Termin gehört verboten. Das hat mehr mit Geldverdienen als mit allem anderen zu tun. Nach einer Weltmeisterschaft darf ein solcher Termin nicht angesetzt werden", sagte der Coach dem kicker: "Es erschwert nicht nur den Trainern die Arbeit, es geht vor allem auch zulasten des Sports."
Am 11. August spielt unter anderem die deutsche Nationalmannschaft in Kopenhagen gegen Dänemark. Bayern-Trainer van Gaal hatte seine Nationalspieler zuletzt indirekt sogar zu einem Boykott dieser Länderspiele aufgerufen. Bei Veh stößt der Münchener damit auf Verständnis. Musste van Gaal in der Vorbereitung auf die nächste Saison auf bis zu 13 WM-Teilnehmer verzichten, standen auch den Hamburgern fünf Profis nicht zur Verfügung.
<strong>Überbelastung der Top-Spieler</strong>
Erst am Montag nahmen die deutschen Nationalspieler Marcell Jansen, Dennis Aogo und Piotr Trochowski sowie die niederländischen Vize-Weltmeister Joris Mathijsen und Eljero Elia das Training mit einem Leistungstest wieder auf. Für den Länderspieltermin hat der HSV nach Angaben von Veh dann erneut "15 abstellungspflichtige Profis".
"Das ist in der Vorbereitung ein großes Ärgernis. Zu viele Interessen spielen inzwischen eine Rolle, aber die sind dem Fußball nicht dienlich", sagte der Trainer. Das habe auch die WM in Südafrika gezeigt, betonte Veh: "Bei der Fülle von Terminen darf man sich doch nicht wundern, wenn die Top-Spieler keine Top-Leistungen zeigen. Ich denke da nur an die Italiener oder die Franzosen." Beide Mannschaften waren bei der WM schon in der Vorrunde gescheitert.
Bundestrainer Joachim Löw hatte den Vereinen für das Spiel gegen Dänemark zuletzt jedoch bereits sein mögliches Entgegenkommen signalisiert. "Ich sehe die grundsätzliche Problematik im sehr dichten Terminkalender. Vor der Nominierung werde ich mit allen Trainern sprechen. Ich muss mir Gedanken machen, was Sinn ergibt", sagte der DFB-Coach.