Pretoria/Port Elizabeth. .

Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der WM in Südafrika alle Erwartungen übertroffen. Zwar verglühte der vierte Stern im Halbfinale gegen starke Spanier, mit den Galaauftritten gegen England und Argentinien hat die DFB-Auswahl aber Glanzlichter gesetzt, die man ihr vor dem Turnierstart angesichts der vielen Ausfälle nicht zugetraut hatte.

Das kleine Wunder von Südafrika trägt den Stempel von Joachim Löw, der zwar nach seinem zweiten Turnier als Bundestrainer keinen Titel auf seiner Visitenkarte hat, aber am Kap sein Meisterstück abgelieferte. Seine junge und freche Rasselbande begeisterte mit ihrem Offensivstil nicht nur Deutschland, sondern sorgte dafür, dass Fußball „Made in Germany“ weltweit wieder ein Qualitätssiegel ist.

Nach dem Highlight bei der ersten WM auf afrikanischem Boden beginnt ab August aber schon wieder der Alltag für die DFB-Auswahl. In der Qualifikation für die EM 2012 in Polen und der Ukraine muss die deutsche Mannschaft dann gegen Belgien, die Türkei, Kasachstan, Aserbaidschan und Österreich den Trend bestätigen. In zwei Jahren ist diese entwicklungsfähige Mannschaft dann vielleicht reif für den Titel und Löw könnte die Früchte seiner Arbeit ernten.

Die Perspektive ist glänzend, auch für das nächste WM-Turnier in Brasilien. Löw wird sich sehr genau überlegen, ob er sich diese Chance entgehen lässt. Die Zeichen stehen aber gut, dass er seinen Vertrag verlängert. Denn auch Löw weiß, dass ein ungekrönter König schnell vergessen wird. (sid)