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32 Mannschaften, 64 Spiele. Die Fußball-Weltmeisterschaft wird das größte TV-Ereignis des Jahres. Die vier übertragenden Sender sind gerüstet. Sagen sie.
55 der 64 Spiele werden im Wechsel von ARD und ZDF gezeigt. „Eine enge Zusammenarbeit”, haben ZDF-Chefredakteur Peter Frey und ARD-Programmdirektor Volker Herres deshalb angekündigt. Im internationalen Sendezentrum in Johannesburg, kurz IBC genannt, haben sie gemeinsam ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Kameras, Leitungen und Studios wollen sie ebenfalls gemeinsam nutzen. Nur die Deko wird jeweils ausgetauscht. Damit der Zuschauer weiß, welchen Sender er gerade eingeschaltet hat.
Bei Personal allerdings verlassen sich beide jeweils auf eigene Kräfte. Das Erste reist mit 300 Mitarbeitern zum Kap, die Mainzelmänner immerhin noch mit 250 Leuten. 200 Kilometer Kabel wollen sie bis zum Ende des Turniers verlegt haben und 40 Container mit Kameras, Monitoren und Mikros aus- und wieder eingepackt haben.
„Nähe” und „nah dran” sind Worte, die oft fallen, wenn die Sender über Südafrika sprechen. Thomas Werle, ARD-Programmchef der WM 2010. will jedenfalls „Nähe” nicht nur zum Spiel und den Spielern, sondern auch „zum Land, den Menschen und ihren Geschichten”. Und sein ZDF-Pendant Christoph Hamm möchte grundsätzlich „nah dran sein am Ereignis”, aber stets „mit der notwendigen journalistischen Distanz”. Helfen sollen dabei neben „Promireporterin” Franziska van Almsick auch Tänzerin Motshegetsi „Motsi“ Mabuse, die in Pretoria studiert hat, und die Ex-Miss Südafrika Jo-Ann Strauss.
Die üblichen Verdächtigen
Wichtiger aber ist im Stadion. Und im Studio. Da setzen beide
Sender auf die „üblichen Verdächtigen”. Für die ARD berichtet das Duo Reinhold Beckmann und Mehmet Scholl aus dem IBC von den Nachmittagsspielen. Dann folgen Gerhard Delling und Günter Netzer aus dem jeweiligen Stadion. Live-Reporter sind Tom Bartels, Gerd Gottlob und Steffen Simon. Zum Ende jedes ARD-Fußballtages öffnet „Waldis WM Club“.
Im ZDF soll Rudi Cerne die Zuschauer am Nachmittag begrüßen, während Michael Steinbrecher als Außenreporter der deutschen Mannschaft bleiben wird.
Ins Stadion schickt der Sender Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn. Dritter im Bunde wird einmal mehr Ex-Schiri Urs Meyer sein, der strittige Entscheidungen einschätzen soll. Live-Kommentatoren beim ZDF sind Bela Rethy, Thomas Wark, Oliver Schmidt und Wolf-Dieter Poschmann. Rethy ist auch als Sprecher für das Finale am 11. Juli vorgesehen.
Bleibt noch RTL, das neun Spiele überträgt. Nur neun Spiele. Aber auch die Kölner wollen nah dran sein an den Fans. Allerdings an den Fans in Deutschland. Deshalb reisen Günther Jauch und Jürgen Klopp zum Public Viewing mit einem großen Truck in neun deutsche Großstädte - unter anderem nach Dortmund. Unterstützung gibt es von Jürgen Klinsmann und auch von jemandem, der nie selbst gespielt hat, aber dafür einen kennt, der spielt: Sylvie van der Vaart.