Attraktives Angriffsspiel statt langweiligem Ergebnisfußball, hohe Spielkultur statt Kampfkraft pur: Nach der Verpflichtung von Raul wird Trainer Felix Magath beim Vizemeister Schalke 04 das Spielsystem ändern und rund um den spanischen Superstar die Mannschaft weiter verändern.

"Seine Verpflichtung bedeutet für mich die Verpflichtung, dass er Tore schießen und seine Fähigkeiten voll ausspielen kann. Auch Raul ist davon abhängig, wie er in Szene gesetzt wird. Wenn eine solche Karriere bei uns einen Knick bekäme, würde ich mir das persönlich anlasten", sagte Magath und fügte mit Blick auf die Vergangenheit selbstkritisch an: "Wir müssen was ändern im Spielsystem und besser Fußball spielen."

<strong>Weitere Verstärkungen geplant</strong>

Damit Rauls Qualitäten zur Geltung gebracht werden können, plant Trainer/Manager Magath weitere Verstärkungen. "Es bedarf noch Spieler, die das neue System besser ausfüllen können als die Spieler, die bisher da sind", so der 57-Jährige. Ein "gefährlicher Stürmer" steht ganz oben auf Magaths Wunschliste. Zudem soll noch ein Spielmacher zu den Königsblauen gelockt werden, um den königlichen Neuzugang von Real Madrid mit den richtigen Pässen zu versorgen.

Trotz klammer Kassen und Rauls Jahreseinkommen von rund sechs Millionen Euro, von denen sein Ex-Klub angeblich ein Drittel zahlt, ist bei den Schalkern noch Geld für weitere Verpflichtungen verhanden. "Magath befindet sich voll im Rahmen des Budgets. Er geht vernünftig mit den Finanzmitteln um", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies, der Magath grünes Licht für weitere Investitionen auf der Jagd nach dem ersten Meistertitel seit 1958 gegeben hatte.

<strong>Farfan Wechsel-Kandidat</strong>

Angesichts der geplanten Transfers muss Magath seinen aufgeblähten Kader aber weiter verkleinern. Sollte noch ein Stürmer verpflichtet werden, wäre wohl auch Jefferson Farfan ein Kandidat für einen Vereinswechsel. "Es muss ein Stürmer gefunden werden, der neben Raul die Aufmerksamkeit auf sich zieht", meinte Magath.

Raul interessieren die Spielsystem- und Personalplanungen seines Vorgesetzten anscheinend wenig. Er freue sich auf die gemeinsame Arbeit. Um sich so schnell wie möglich zu integrieren, wolle er die deutsche Sprache schnell lernen, auch wenn diese schwierig sei, so der 33-Jährige.

Während er seine ersten Trainingseinheiten für den Champions-League-Teilnehmer absolvierte und von den Fans bejubelt wurde, gingen im Schalker Fan-Shop die ersten Trikots mit seiner Nummer sieben und spanische Flaggen über die Ladentheke. Die Anhänger freuen sich auf den neuen Star und das versprochene Offensiv-Spektakel.