Krefeld. .
Die Verantwortlichen des Fußball-Niederrheinligisten KFC Uerdingen atmen auf - Neuzugang Ailton trainierte nun endlich zum ersten Mal mit dem Ball auf dem Platz. Doch die Handverletzung des Brasilianers ist weit schlimmer als zunächst befürchtet.
Mit dem Ende der Transferphase zum 1. Februar sind auch die umfangreichen Personalplanungen beim KFC Uerdingen abgeschlossen. In der Winterpause hat Agissilaos Kourkoudialos, der Vorsitzende des Fußball-Niederrheinligisten, gleich acht neue Spieler verpflichtet. Der spektakulärste Neuzugang ist sicherlich Stürmer Ailton - dessen Verpflichtung brachte den früheren Erstligisten Uerdingen bundesweit in die Schlagzeilen.
Sofern das Wetter mitspielt, geht es am Sonntag, 7. Februar, endlich um Punkte: Der KFC spielt um15 Uhr beim TV Jahn Hiesfeld in Dinslaken. „Wir freuen uns auf die Rückrunde. Die Jungs brennen aufs erste Spiel. Und auf den Aufstieg“, sagt KFC-Boss Agissilaos Kourkoudialos selbstbewusst.
Vor einen Schrank geschlagen
Ailton wird dann höchstwahrscheinlich noch nicht spielen können. Zum einen ist er „noch nicht ganz in die Mannschaft integriert“, so Kourkoudialos, zum anderen macht ihm die Verletzung an seiner rechten Hand weiter Probleme. Und das ist auch nicht verwunderlich: Denn wie herauskam, hatte sich Ailton die Schnittwunde gar nicht bei einem Unfall in der Badewanne zugezogen. Als er noch in Brasilien war, hatte er sich mit einem Cousin gestritten und anschließend vor Wut gegen einen Schrank geschlagen - dabei allerdings eine Glasscheibe übersehen. „Der Arzt hat gesagt, dass Sehne und Ader betroffen waren und Ailton sehr viel Blut verloren hat. Es gibt jetzt immer noch die Ungewissheit, ob er seine Finger jemals wieder richtig bewegen kann“, so Kourkoudialos.
Ailton wird derzeit von zwei Physiotherapeuten und Fitnesstrainer Marcus Wedau umsorgt und fit gemacht. Der frühere Bundesliga-Torschützenkönig ist am Mittwochabend endlich ins Training auf dem Fußballplatz eingestiegen, zuvor konnte er nur joggen und Trockenübungen im Fitnessstudio machen. „Ich bin noch nicht enttäuscht von ihm - aber natürlich muss er jetzt mal näher an der Mannschaft sein“, sagt Agissilaos Kourkoudialos.
Fünf Neue scheinen gesetzt
Die Neuzugänge Erhan Albayrak, Ersan Tekkan, Bastian Pinske, Kosi Saka und Christian Alder scheinen für die Anfangself von KFC-Trainer Wolfgang Maes gesetzt zu sein; Ailton, Reiff Cordeiro Lucena (von Ailton empfohlen) und Torwart Umut Sagsinlar (von TuRa 88 Duisburg) sind derzeit nicht erste Wahl. Kourkoudialos: „Ich habe bei allen Neuen ein sehr gutes Gefühl. Nicht nur bei der Qualität sondern auch beim Charakter und beim Willen.“
Besonders der frühere Bielefelder Christian Alder (31) hat es ihm angetan: Nach mehrwöchigem Verhandlungsmarathon und zwischenzeitlicher Absage doch beim KFC gelandet, gab er bereits nach fünf Minuten im ersten Training deutliche Kommandos und dirigierte die Abwehr. „Da sah schon klasse aus“, so Kourkoudialos, der nach den vergangenen aufregenden Wochen zwar nun einen Gang zurückschalten und sich aufs Sportliche konzentrieren will - aber gleichzeitig mit dem DSF über eine Fernseh-Dokumentation verhandelt. „Die ganze Welt wartet doch darauf“, so der KFC-Vorsitzende, „dass wir in der Rückrunde ein Spiel verlieren.“
Der KFC Uerdingen ist das Thema der „Halbzeit-Spezial“ auf NRW.TV am Donnerstag, 4. Februar, 18.15 Uhr. Das Video gibt’s am Freitagnachmittag auch auf DerWesten.de/kfc