Nachdem Jermaine Jones wieder nicht zum Aufgebot der Nationalmannschaft gehört, ist der Schalker Mittelfeldspieler frustriert. "Ich bin offenbar abgeschrieben", so der 27-Jährige.
Mittelfeldspieler Jermaine Jones vom Bundesligisten Schalke 04 hat nach drei Länderspielen alle Hoffnungen auf einen weiteren Einsatz in der deutschen Nationalmannschaft begraben. Bundestrainer Joachim Löw hatte den 27-Jährigen trotz zuletzt guter Leistungen bei den Königsblauen nicht für die Asien-Reise (26. Mai bis 2. Juni) des Vize-Europameisters nominiert und damit bei Jones für großen Frust gesorgt.
"Wenn man mich jetzt nicht nominiert, wann dann? Ich habe die Leistung gebracht, wie es von mir gefordert wurde. Also bin ich bei Löw offenbar abgeschrieben. Aus welchen Gründen auch immer. Aber das Gute daran ist, dass ich jetzt wenigstens genau weiß, woran ich bin", sagte Jones, der nach eigenen Angaben seit Februar keinen Kontakt mehr mit Löw hatte, dem kicker.
Neben Jones spielt auch der Dortmunder Sebastian Kehl für Löw anscheinend keine Rolle mehr. Anstelle von Jones und Kehl wurde der Hoffenheimer Mittelfeldspieler Tobias Weis nominiert, der in der Rückrunde kaum gute Leistungen bot und beim abgestürzten Herbstmeister teilweise sogar auf die Ersatzbank musste.
Kritik von Klopp und Funkel
"Löw war schon ewig nicht mehr hier, und nur vom Hörensagen Spieler zu nominieren, ist natürlich schwierig", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp mit Blick auf die Nichtnominierungen der Dortmunder Kehl und Patrick Owomoyela. Frankfurts scheidender Trainer Friedhelm Funkel zeigte derweil kein Verständnis für die Maßnahme, dass VfB-Youngster Christian Träsch und nicht sein Schützling Patrick Ochs beim Trip nach Fernost im DFB-Kader steht. "Träsch hat vielleicht etwas mehr als 15 Bundesligaspiele, Ochs bereits über 100. Er hätte endlich mal eine Chance verdient gehabt", sagte Funkel.
Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff verteidigte dagegen die Nominierungskriterien für die Länderspiele gegen China (29. Mai) und die Vereinigten Arabischen Emirate (2. Juni). "Die Trainer haben bewusst den Kreis klein gehalten und sich auf die Spieler konzentriert, bei denen sie sich mit Blickrichtung WM 2010 eine positive Entwicklung versprechen", sagte Bierhoff. Kehl und Jones zählen offenbar nicht dazu.