Wolfsburg. Der deutsche Meister VfL Wolfsburg hat am dritten Spieltag der Champions League den zweiten Sieg verpasst. Gegen Besiktas Istanbul kamen die "Wölfe" nicht über ein 0:0 hinaus. Grafite sah nach einer Tätlichkeit die Rote Karte.
Der deutsche Meister VfL Wolfsburg hat den erhofften Big Point im Kampf um einen Achtelfinalplatz in der Champions League vergeben. Trotz drückender Überlegenheit kam der Bundesligist im Spiel der Gruppe B gegen Tabellenschlusslicht Besiktas Istanbul nicht über ein 0:0 hinaus und verlor dazu noch Bundesliga-Torschützenkönig Grafite durch eine Rote Karte wegen einer Tätlichkeit gegen Ibrahim Kas. Mit einem Sieg hätte die Mannschaft von Trainer Armin Veh einen großen Schritt Richtung K.o. -Runde der europäischen Königsklasse machen können.
Allerdings blieben die "Wölfe" angesichts der 0:1-Niederlage von ZSKA Moskau gegen Tabellenführer Manchester United auf dem zweiten Platz, der zur Teilnahme an der Runde der letzten 16 berechtigt. Mit vier Punkten liegen die Niedersachsen einen Zähler vor Moskau und drei vor den noch sieglosen Türken.
Dzeko lässt beste Chancen aus
Den möglichen Sieg gegen Besiktas vergaben die Gastgeber vor 26.490 Zuschauern in der ausverkauften Arena jedoch geradezu fahrlässig. Ein halbes Dutzend bester Torchancen des VfL blieben ungenutzt. Torjäger Edin Dzeko hätte die Partie angesichts seiner hochkarätigen Möglichkeiten alleine entscheiden können.
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Die erste Chance des Spiels hatte Dzekos Sturmpartner Grafite, der gegenüber dem jüngsten Wolfsburger 2:1-Ligaerfolg über Borussia Mönchengladbach als einziger neu in die Startformation rückte. Der Brasilianer wurde in der 3. Minute von Dzeko am Fünfmeterraum bedient, verlor aber das Duell gegen Besiktas' Abwehrspieler Matteo Ferrari, der die Situation klärte. Ansonsten konnte sich der Brasilianer allerdings erneut kaum in Szene setzen und schwächte zudem sein Team, als er vor einem eigenen Eckball Kas ins Gesicht schlug (74.).
Dzeko hätte zweimal treffen müssen
Auch in der Folgezeit ließen die Gastgeber beste Torchancen aus, wobei im ersten Durchgang allein Dzeko zweimal hätte treffen müssen. In der 9. Minute kam der Bosnier nach einer Flanke von Christian Gentner völlig frei acht Meter vor dem Tor zum Kopfball, verfehlte das Ziel jedoch knapp. Kurz darauf setzte der Torjäger aus ähnlicher Position erneut zum Kopfball an, zielte allerdings abermals ein paar Zentimeter am Tor vorbei (18.).
Die Türken, bei denen erstmals in der Champions League das deutsche Mittelfeldduo Fabian Ernst und Michael Fink gemeinsam auflief, konnten sich zunächst kaum aus der Umklammerung befreien. Von den wenigen Entlastungsangriffen ging so gut wie keine Gefahr aus. VfL-Keeper Diego Benaglio musste in der Anfangsphase nur einmal eingreifen, als die Gäste mit einem Angriff über Rodrigo Tello und Bobo in den Wolfsburger Strafraum eindrangen (28.). Doch der Schweizer Nationaltorwart konnte die Situation im Herauslaufen entschärfen.
Hausherren haben nach der Pause das Geschehen im Griff
Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren das Spielgeschehen klar im Griff, zeigten aber im Abschluss weiterhin Schwächen. Besiktas zog sich weit in die eigene Hälfte zurück, ließ aber immer wieder Räume für gefährliche Wolfsburger Angriffe.
In der 50. Minute hatte Gentner das 1:0 auf dem Fuß, als Torwart Rüstü Recber orientierungslos im Strafraum herumirrte. Doch sein Schuss wurde von Tomas Sivok abgeblockt. Kurz darauf traf Dzeko aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten (52.). (sid)