Manchester. Aber die Engländer zollen dem Deutschen Meister nach der 1:2-Niederlage bei Manchester United großen Respekt.

Die Sache mit dem verbotenen Trikottausch wollte Armin Veh gar nicht mehr so eng sehen. Zwar hatte der Trainer des VfL Wolfsburg kürzlich nach einem verlorenen Bundesligaspiel das Austauschen der Sportkleidung mit gegnerischen Spielern untersagt – aber das hier war schließlich Champions League, das war Manchester United und Old Trafford. Da durften die Wolfsburger Kicker trotz der 1:2-Niederlage ungestraft Souvenirs mit nach Hause nehmen.

„Ich habe das Trikot von Ryan Giggs”, erzählte Sascha Rieter mit leuchtenden Augen – wobei sein Gesichtsausdruck aber in merkwürdigem Kontrast zu seinen Worten stand. „Enttäuscht und verärgert” seien sie über das Ergebnis – die Wolfsburger klangen, als hätten sie sich noch in der Kabine auf sinnverwandte Formulierungen geeinigt.

Vom Stolz auf die gezeigte Leistung sprach keiner, alle beklagten die verpasste Gelegenheit. Torschütze Edin Dzeko: „Ein Punkt wäre verdient gewesen.” Torhüter Diego Benaglio: „Wir hätten etwas mit nach Hause nehmen müssen.” Armin Veh: „Wir wollten hier nicht nur gut aussehen.”

Doch auch wenn die Punkte in Manchester blieben: Respekt haben die Wolfsburger gewonnen. „Sie mögen Neulinge in der Champions League sein”, schrieb die Times, „aber sie haben gezeigt, dass sie nicht zufällig Deutscher Meister geworden sind.”