Dortmund. Die deutschen Nationalspieler zeigen im ersten Spiel nach Hansi Flick gegen Frankreich eine beachtliche Leistungssteigerung. Ein Kommentar.
Vielleicht war es Zufall, vielleicht nicht, in jedem Fall passte es, dass gleich nach dem Halbzeitpfiff „Es geht voran“ aus den Stadion-Lautsprechern schallte, der Hit der Band Fehlfarben aus den 80er-Jahren. Das passte vortrefflich zu diesem Abend, an dem die deutsche Nationalmannschaft beim 2:1-Sieg gegen Frankreich tatsächlich einen beträchtlichen Schritt voran machte gegenüber den desaströsen Auftritten der jüngeren Vergangenheit – und das mit Rezepten, die wie der Fehlfarben-Song eigentlich der Vergangenheit angehörten: mit Rudi Völler, der nach 19 Jahren seine Rückkehr als Teamchef feierte. Und mit Thomas Müller, dem nach vielen glücklosen Länderspielen endlich mal wieder ein typisches Müller-Tor gelang.
Das Glück ist zurück, das hätte eine Überschrift über diesen Abend sein können – sie wäre aber unzureichend gewesen, weil dieser Abend nicht nur Glück bot, sondern auch eine bemerkenswerte Leistungssteigerung der deutschen Mannschaft, die erstmals seit langer, langer Zeit nachwies, dass sie einige richtig gute Spieler vorzuweisen hat.
DFB-Team: Begeisterung ist schnell entfacht
Und so breitete sich schnell ein großes Glücksgefühl im Dortmunder Stadion auf, die Zuschauer bewiesen mit ihrer Unterstützung, dass es gar nicht so viel braucht, um ein bisschen Begeisterung zu entfachen, es reicht ein engagierter Auftritt. Ja, die Franzosen traten nicht in Bestbesetzung an, ja, in der zweiten Halbzeit waren die Gäste die bessere Mannschaft. Der Auftritt von Dortmund aber deutete an, dass die Lage 276 Tage vor der Heim-Europameisterschaft deutlich weniger desaströs ist, als sie zur Endphase der Ära Hansi Flick schien – und das könnten auch hilfreiche Argumente für den DFB sein, wenn er in den kommenden Wochen einen neuen Bundestrainer verpflichten muss.