Essen. Die WAZ sucht mit Ruhr Museum und dem Deutschen Fußballmuseum die beste Mannschaft aus 100 Jahren Revierfußball. Das waren die Sturm-Kandidaten.

In der Legenden-Elf des Ruhrgebiets sind schon acht Plätze vergeben: BVB-Ikone Hans Tilkowski hat die Torwart-Wahl gewonnen, in der Abwehr sind Bernard Dietz, Klub-Idol des MSV Duisburg, Klaus Fichtel (Schalke 04) und Jürgen Kohler (Borussia Dortmund) gewählt. Und im Mittelfeld erhielt der Schalker Eurofighter-Kapitän Olaf Thon mit 58 Prozent die meisten Stimmen vor Fritz Szepan (41 Prozent/Schalke 04), Dariusz Wosz (26/VfL Bochum) und Michael "Ata" Lameck (25/VfL Bochum).

Nun haben sie zum vierten Mal die Wahl: In der großen Aktion, die das Ruhr Museum und das Deutsche Fußballmuseum gemeinsam mit der WAZ gestartet haben, sind Sie, liebe Leserinnen und Leser, nun bis kommenden Montag (9 Uhr) aufgerufen, über die Stürmer abzustimmen. Wir stellen neun Spieler vor, von denen drei in die beste Mannschaft aus 100 Jahren Revierfußball gewählt werden. Wer am Voting teilnimmt, kann auch etwas gewinnen.

Diese neun Stürmer stehen zur Wahl:

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Ernst Kuzorra

Kapitän der legendären Schalker Kreisel-Elf. Er handelte Prämien aus, sichtete und verpflichtete Talente und durfte bei manchen Trainern auch in Sachen Taktik mitreden. Schon zu Lebzeiten eine Legende, wohl kaum einer verkörpert den Mythos Schalke wie er.
*16.10.1905 †01.01.1990
Größte Erfolge mit Schalke 04: Deutscher Meister 1934, 1935, 1937, 1939, 1940, 1942, Pokalsieger 1937

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Erwin Kremers

Gemeinsam mit Zwillingsbruder Helmut war Erwin Kremers das erste Zwillingspaar in der Bundesliga und in den 1970er-Jahren einer der frühen Popstars des Fußballs. In 265 Pflichtspielen für Schalke schoss er 54 Tore. Die Teilnahme an der WM 1974 und damit seinen wohl größten Erfolg verbaute er sich durch eine Schiedsrichterbeleidigung.
*24.3.1949
Größter Erfolg mit Schalke 04: Pokalsieg 1972

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Frank Mill

„Der Frank Mill ist mit allen Abwassern gewaschen“, sagte sein Kollege Nobby Dickel über den schlitzohrigen Stürmer. In 205 Bundesligaspielen für Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund schoss der 50 Tore – und das berühmteste Nicht-Tor der Ligageschichte, als er Torhüter Jean-Marie Pfaff mit einer Körpertäuschung auswackelte, allein aufs leere Bayern-Tor zulief und den Ball an den Pfosten schoss.
*23.7.1958
Größter Erfolg mit Borussia Dortmund: Pokalsieger 1989

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Helmut Rahn

Sein Schuss aus dem Hintergrund machte Deutschland 1954 zum Weltmeister. Mit Rot-Weiss Essen war der „Boss“ zu jener Zeit das Maß aller Dinge im deutschen Vereinsfußball. Neben dem Platz schoss er gelegentlich über das Ziel hinaus, eckte auch mal mit Trainern und Mitspielern an.
*16.8.1929 †14.8.2003
Größte Erfolge mit Rot-Weiss Essen: Deutscher Meister 1955, Pokalsieger 1953

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Klaus Fischer

Mr. Fallrückzieher“ erzielte nicht nur sehr schöne, sondern auch sehr viele Tore: Mit 268 Bundesligatreffern (182 für Schalke, 27 für den VfL Bochum) ist er drittbester Torschütze der Ligageschichte. Seine Verwicklung in den Bundsliga-Skandal kostete ihn wohl eine noch größere Karriere - gerade in der Nationalmannschaft, für die er fünf Jahre gesperrt wurde.
*27.12.1949
Größte Erfolge mit Schalke: Pokalsieger 1972, Torschützenkönig 1976

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Manni Burgsmüller

Unberechenbar auf dem Platz und daneben, womit er seine Trainer, vor allem aber gegnerische Verteidiger in den Wahnsinn trieb. Der In­stinktfußballer ist mit 213 Treffern fünftbester Torjäger der Bundesligahistorie. Er fackelte nicht lange, weder beim Torschuss noch mit seinen Sprüchen: Nationaltrainer Helmut Schön empfahl ihm einst, "auf dem Teppich zu bleiben". Burgsmüller konterte: "Ich dachte, wir spielen auf Rasen." Das reichte, um als schwieriger Typ zu gelten und in der Nationalmannschaft keine große Rolle zu spielen.
*22.12.1949 †18.5.2019
Größte Erfolge mit Borussia Dortmund: Bundesliga-Rekordtorschütze (135 Tore)

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Reinhard Libuda

Wer ihn spielen sah, berichtet noch heute mit glänzenden Augen davon. Der Rechtsaußen wurde von Schalke- wie Dortmundfans gleichermaßen für seine Virtuosität verehrt, seine Dribbelstärke trug ihm den Spitznamen „Stan“ (in Anlehnung an den legendären englischen Außenstürmer Stanley Matthews) ein.
*10.10.1943 †25.8.1996
Größte Erfolge mit Borussia Dortmund und Schalke: Europapokal der Pokalsieger 1966, Pokalsieger 1972

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Rüdiger Abramczik

Dank seiner präzisen Hereingaben bekam er den Beinamen „Flankengott“ verpasst. Er leistete für so manches Klaus-Fischer-Fallrückziehertor die Vorarbeit, auf Schalke wie in der Nationalmannschaft -- und füllte damit die übergroßen Fußstapfen von Reinhard Libuda aus. Wegen finanzieller Probleme musste Schalke ihn verkaufen – ausgerechnet an den BVB. Später spielte er auch bei Rot-Weiss Oberhausen.
*18.2.1956
Größter Erfolg mit Schalke: Vizemeister 1977

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Willi Lippens

Sein charakteristischer Laufstil trug dem Niederländer den Spitznamen „Ente“ ein. Dennoch war er ein hervorragender Dribbler. Mit 172 Bundesligaspielen und 79 Toren Rekordspieler für Rot-Weiss Essen – unvergessen aber ist das Original auch für die vielen Sprüche, um die er nie verlegen war.
*10.11.1945
Größter Erfolg mit Rot-Weiss Essen:
Westdeutscher Pokalsieg 1973

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