Dortmund. Vor dem Deutschen Fußballmuseum war am Donnerstagabend ein Banner zu sehen. BVB- und Schalke-Fans forderten damit einen Boykott der WM in Katar.

Eigentlich hatten sie geplant, ein noch größeres, hohes Banner zu entrollen, das jeder schon von Weitem gesehen hätte. Doch der Wind verhinderte dies, deswegen war es ein lang gezogener Schriftzug, der am Donnerstagabend vor dem Deutschen Fußballmuseum zu sehen war. Darauf stand: „Boycott Qatar 2022“. Gehalten wurde das Plakat von Mitgliedern aus der aktiven Fanszene des BVB und des FC Schalke 04.

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Das bundesweite Bündnis „Boycott Qatar“ setzt sich dafür ein, die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar in diesem Winter zu boykottieren. „Es werden so viele Gebote der sportlichen und politischen Fairness verletzt, dass es uns unverantwortlich erscheint, an diesem Ereignis teilzuhaben. Daher finden wir es wichtig, dass Fußballfans gegen das Turnier in Qatar und gegen die Politik der FIFA protestieren“, heißt es auf der Internetseite der Initiative.

Proteste auch auf Schalke und im Stadion des BVB

Dass sich Mitglieder des Bündnisses am Donnerstagabend vor dem Dortmunder Fußballmuseum positionierten, lag daran, dass dort die Podiumsdiskussion zum Thema „Wa(h)re Weltmeisterschaft – Fußball und Menschenrechte in Katar“ stattfand. Mit dabei: DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Marco Bode (ehem. Nationalspieler u. Aufsichtsratsvorsitzender von Werder Bremen), Markus Beeko (Generalsekretär Amnesty International Deutschland) und Viola von Cramon (Sportpolitikerin und MdEP Bündnis 90 / Grüne).

Es ist nicht neu, dass sich die Fanszenen des FC Schalke 04 und des BVB an den Protesten gegen die WM in Katar beteiligen. In beiden Stadien wurden bereits Banner mit der Aufschrift „Boycott Qatar 2022“ entrollt. Dies soll vor der WM-Pause noch einmal forciert werden. „Die überwältigende Mehrheit der Fußballfans lehnt dieses Turnier ab. An den letzten beiden Spieltagen vor Eröffnung des Turniers sollte dies noch einmal deutlich sichtbar werden. Wir rufen deshalb alle Fans auf, ob Kreisklasse oder Bundesliga, ob im Stadion oder außerhalb, ihre Ablehnung zu demonstrieren: ob mit Transparenten, Choreos oder anderen Mitteln“, schreibt das Bündnis.