Bundestrainer Flick setzt Mario Götze auf seine WM-Liste. Ob es wirklich für eine Nominierung reicht, bleibt fraglich. Ein Kommentar.
Mario Götze ist zurück. Noch nicht im WM-Kader. Der wird erst in einigen Wochen benannt. Aber immerhin auf dem Zettel des Bundestrainers. Hansi Flick, der den Namen offenbar auf einer XXL-Liste mit potenziellen WM-Fahrern notiert hat, würdigt damit die zuletzt sehr guten Leistungen des Weltmeisters von 2014 bei Eintracht Frankfurt.
Mario Götze: Die Konkurrenz ist groß
Ob der ehemalige BVB-Profi tatsächlich die Reise nach Katar antritt, ist aber lange noch nicht ausgemacht. Die Konkurrenz scheint überwältigend. Es gibt erfahrene, junge, spezialisierte, flexible und stabile Spieler, an denen Götze vorbei müsste. Beispielsweise Thomas Müller, Kai Havertz, Jamal Musiala, Leroy Sané oder Serge Gnabry können die Räume besetzen, in denen sich der 28-Jährige während des Spieles bevorzugt aufhält.
Dass der Bundestrainer nur wenige Wochen vor Turnierstart etwa 50 Spieler im Blick hat, ist angesichts der extrem hohen Belastung und des damit verbunden Verletzungsrisikos vieler Nationalspieler sinnvoll. Dass dabei ausgerechnet bei Mario Götze trotz seiner unstreitig starken Form Zweifel aufkommen, hat er sich – gesundheitliche Rückschläge sehr wohl berücksichtigend – weitgehend selbst zuzuschreiben. Der früh Gefeierte irritiert seit Jahren durch schwer erklärbare Formschwankungen. Oft wurde er den Erwartungen nicht gerecht, schien der Druck zu groß. Um tatsächlich nominiert zu werden, müsste sich Mario Götze also nicht nur sportlich durchsetzen, sondern schnell nachweisen, dass er wirklich die mentale Härte hat, die es für ein WM-Turnier braucht.
Der Fußballromantiker würde eine neue Chance für Mario Götze feiern. Der Realist bleibt skeptisch.