Essen. Lösen der BVB oder Leipzig den FC Bayern ohne Lewandowski an der Spitze ab? Denkste, die Bundesliga bleibt weiter langweilig. Ein Kommentar.
Wer mit den größten Hoffnungen auf ein wenig Abwechslung bei der künftigen nationalen Titelvergabe in das erste Pflichtspiel des FC Bayern München ohne Robert Lewandowski gegangen ist, wird nun schwer enttäuscht sein: Der deutsche Rekordmeister, das zeigte das Acht-Tore-Supercup-Spektakel gegen RB Leipzig eindrucksvoll, hat seine Konkurrenzfähigkeit auch ohne den langjährigen Münchener Supertorjäger nicht eingebüßt.
FC Bayern wird ohne Lewandowski unberechenbarer
Droht der Bundesliga zu ihrem Start am kommenden Wochenende wieder das, was je nach Sicht der Dinge als langweilige Eintönigkeit oder gefeierte Dominanz wahrgenommen wird? Nun, es dürfte nur wenige geben, die mutig genug sind und gegen einen elften Meistertitel der Bayern in Serie wetten würden.
Zumal Robert Lewandowski in den entscheidenden Partien, wie der Supercup nun eine war, sowieso verhältnismäßig selten seine größten Auftritte hatte. Der starke Einstand von Sadio Mané und der beeindruckende Auftritt von Jamal Musiala haben gezeigt, dass die Münchener über genügend Offensivqualität verfügen, um demnächst von anderen Leistungsträgern die 50 Scorer-Punkte zu bekommen, für die der sportlich tadellose, aber bei seinem Abgang zum FC Barcelona flegelhafte Lewandowski in der vergangenen Saison gesorgt hat. Statt einer alles überstrahlenden Figur zeichnet die Bayern nun mehr Unberechenbarkeit aus – das ist genau das, was die hinterherhechelnde Konkurrenz so gar nicht braucht.
Gleichwohl muss auch die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann erst mal alle nötigen Punkte, die es zur Titelverteidigung braucht, einfahren. Die Leipziger haben zumindest in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass der scheinbar übermächtige Gegner auch verwundbar sein kann. An besonderen Tagen wird es auch möglich sein, dass die Münchener gegen RB Leipzig oder Borussia Dortmund nicht als Sieger vom Rasen gehen werden. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch niederschmetternd erdrückend, dass die rücksichtslose Konstanz des FC Bayern München über 34 Spieltage gesehen keinen anderen Meister zulassen wird.