Essen. Trotz Pandemie und steigender Inflation bleibt der befürchtete Zuschauerschwund aus. Ein Revier-Verein hat die meisten Dauerkarten verkauft.
Die Fußball-Fans freuen sich auf die neue Saison. Das lässt sich zumindest an den Dauerkartenverkäufen ablesen. Bei den Revierklubs war der Andrang besonders groß. „Unsere 55.000 Dauerkarten waren binnen weniger Minuten ausverkauft – entgegen aller Prophezeiungen aus der Corona-Krise“, sagte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke der Bild am Sonntag. Im bundesweiten Vergleich rangiert Borussia Dortmund damit auf Rang eins. Der ärgste Rivale folgt direkt dahinter.
Schalke 04 bot ein Kontingent von 40.000 Karten an, welches bereits Ende Juni vergriffen war. „Ich durfte bereits in der vergangenen Saison an einigen Spieltagen feststellen, was für eine unwahrscheinliche Kraft die ausverkaufte Veltins-Arena hat – und welchen Einfluss das auf einen Spielverlauf haben kann“, so Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder. „Deshalb freue ich mich besonders, dass wir erneut alle 40.000 verfügbaren Dauerkarten an unsere Fans verteilt haben.“ Bochum stellte einen neuen Vereinsrekord auf. Nachdem der VfL bereits in der abgelaufenen Spielzeit 15.728 Dauerkarten verkauft hatte, war auch das erhöhte Kontingent von 18.000 in dieser Saison rasch ausgeschöpft.
BVB und Schalke: So teuer sind die Stehplatz-Karten
Die schlimmsten Befürchtungen der Vereine haben sich vorerst nicht bewahrheitet. Auch wenn bei einer Studie der Voting-App FanQ und dem Verein FC PlayFair 70 Prozent von den mehr als 6.200 befragten Fans angaben, dass ihr Bundesligainteresse in der abgelaufenen Spielzeit „eher abgenommen“ bis „stark abgenommen“ hätte. In den letzten zwei Jahren mussten die Klubs aufgrund der Coronapandemie beim Dauerkartenverkauf jonglieren. Einige ließen keine Neuerwerbungen zu, andere wiederum gewährten den Inhabern ein Vorkaufsrecht bei Spielen mit Teilzulassung.
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Neben der noch andauernden Pandemie stellt nun auch die steigende Inflation ein finanzielles Problem dar. Bei einigen Vereinen stieg zudem der Preis für eine Dauerkarte, wie auch in Dortmund und auf Schalke. Der Preis für eine Stehplatzkarte auf der Südtribüne erhöhte sich auf 240 Euro. Die Anhänger von Königsblau kamen im Vergleich mit 190,50 Euro zwar günstiger davon, mussten allerdings auch rund 50 Euro mehr aufbringen. Bochum behielt den Preis zur Vorsaison bei.
Stadionauslastung ist beim VfL Bochum im Vergleich hoch
Den Ansturm konnte das allerdings nicht bremsen. Bei den meisten Bundesligisten wurde die zur Verfügung gestellte Menge an Dauerkarten auch verkauft. Der VfL freut sich bereits jetzt über eine Stadionauslastung von rund 65 Prozent. Nur Dortmund, Leipzig und Freiburg haben mehr. Mit 10.000 Tickets hat Hoffenheim bisher am wenigsten verkauft. Im Verhältnis mit der Größe des Stadions ist die Auslastung bei Hertha BSC mit 23 Prozent allerdings schwächer. Wolfsburg, Bayern und Augsburg machten keine Angaben.