Essen. Weltfußballer Robert Lewandowski drängt mit deutlichen Worten auf seinen sofortigen Abschied vom FC Bayern. Sein Image leidet. Ein Kommentar.

Es ist 344 Tore für den FC Bayern her, um sich an Robert Lewandows­kis Abschied bei Borussia Dortmund zu erinnern. 2013 drängte der Torjäger auf einen Wechsel nach München. Den gab es erst nach Ablauf des Vertrages ein Jahr später, dem BVB waren Lewandowskis Tore wichtiger als einige Millionen Euro Ablöse. Ein monetärer Bleib-da-und-sei-artig-Bonus bewog den Polen dazu, im Revier weiterhin akkurat seine Tore zu liefern.

Ansehen und Respekt sind nicht messbar

Im aktuellen Transfersommer erscheint diese Form der Konfliktlösung nicht mehr möglich, wenn Lewandowski seinen Arbeitsplatz nach Barcelona verlagern möchte, die Zehnmal-Meister-in-Serie-Bayern aber noch ein neuntes, letztes Jahr auf die Abschlussstärken ihres größten Stars setzen. Zwei Parteien verfolgen hier knallhart ihre Interessen. Anders als Torrekorde sind Ansehen und Respekt aber nicht messbar. Lewandowski scheint es nicht zu stören, dass er sein Image gerade besudelt. Wenn er mangelnde Wertschätzung des Vereins beklagt, sei an seinen in den acht Bayern-Jahren immer mal wieder öffentlich formulierten Wunsch vom Wechsel zu Real Madrid erinnert. Lewandowski ist in dieser Zeit hofiert und weit über dem Mindestlohn bezahlt worden. Der Weltfußballer dankte es mit Treffern, die zu zahlreichen Titeln führten.

Reisende soll man nicht aufhalten. Das wird der Rekordmeister auch nicht machen, wenn er sich zuvor mit Sadio Mané einigt. Ohne Lewandowski, einen der größten Stürmer der Bundesliga-Geschichte, wird der FC Bayern nicht mehr der alte sein. Die schlechte Nachricht für die Konkurrenz, die vielleicht jetzt auf eine Meisterschaft schielt: Die Münchener haben schon einige solcher Abgänge kompensiert.