Berlin. Hertha BSC macht einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Gegen den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart gewinnen die Berliner mit 2:0 (1:0).
Hertha BSC hat beim 500er-Jubiläum von Felix Magath als Bundesliga-Trainer einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib gemacht. Die Berliner setzten sich im Duell gegen Verfolger VfB Stuttgart am Sonntagabend mit 2:0 (1:0) durch und vergrößerten ihren Vorsprung als Tabellen-15. auf die einen Rang tiefer platzierten Schwaben auf vier Punkte.
Hertha BSC zeigt gegen den VfB Stuttgart Teamgeist und Einsatz
Davie Selke (4. Minute) sorgte mit seinem ersten Tor unter Jubilar Magath vor 54 589 Zuschauern für die Hertha-Führung gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten nacheinander. Ishak Belfodil (90.+3.) machte den zweiten Sieg der Berliner gegen einen Abstiegsrivalen perfekt.
Fußball-Genuss konnte dieses Spiel bei der prekären Lage beider Teams nicht bieten. Wie in der Vorwoche beim 1:0 gegen den FC Augsburg überzeugten die Berliner aber mit einem lange schmerzlich vermissten Teamgeist und großem Einsatz.
Mit einem weiteren Erfolg am kommenden Samstag bei der auf sechs Zähler distanzierten Arminia in Bielefeld könnte der Bundesliga-Verbleib womöglich schon perfekt gemacht werden, wenn parallel auch der VfB Stuttgart gegen den VfL Wolfsburg verlieren würde. Die Schwaben haben auf dem Relegationsrang 16 weiter nur zwei Punkte Vorsprung auf die Ostwestfalen und müssen sich im Saisonendspurt noch einmal steigern.
Der Rauch der Pyrofackeln im Stuttgarter Fanblock hatte sich noch nicht verzogen, da machte die Hertha gleich Dampf. Marc Oliver Kempf (3.), erst im Winter von Stuttgart nach Berlin gewechselt, hatte eine Kopfballchance. Selke wäre fast noch an den Ball herangekommen. Kurz darauf stand der Angreifer bei einer Hereingabe von Magaths Vorlagen-Experte Marvin Plattenhardt richtig. Referee Felix Brych monierte eine Abseitsstellung, doch die Videobilder waren eindeutig. Der Treffer zählte, und Selke und die Hertha-Fans konnten nach der VAR-Bestätigung befreit jubeln.
Von der großen Dissonanz zwischen Berliner Mannschaft und kritischen Anhängern war diesmal nichts zu spüren. Die Hertha erfüllte den Fan-Willen. Der Kampf stimmte. Stuttgart fiel recht wenig ein. Als sich Außenverteidiger Pascal Stenzel verletzte, nutzte VfB-Coach Pellegrino Matarazzo den nötigen Wechsel zur Taktikänderung. Erik Tommy und Borna Sosa rückten als offensive Schienenspieler weiter vor. Hinten wurde in einer Dreierkette abgesichert.
Die Statik des Spiels änderte sich kaum. Hertha-Schlussmann Marcel Lotka musste keine ernsthafte Stuttgarter Chance vereiteln. Die Berliner standen sicher, konnten offensiv aber keine entscheidenden Akzente setzen. Vladimir Darida (35.), der den gelb-gesperrten Marco Richter vertrat, wurde von Selke gut frei gespielt, kam aber nicht zum Abschluss. Lucas Tousart (45.+2) traf nur das Außennetz.
Hertha BSC macht in der Nachspielzeit alles perfekt
Magath konnte in seinem 500. Spiel als Bundesliga-Coach auch in der zweiten Halbzeit erstmal beruhigt in seinem Leinenanzug auf der Bank Platz nehmen. Sein Assistent Mark Fotheringham übernahm das Coachen - mit viel Elan. Der Schotte sah wie sein Chef dann eine viel mutigere VfB-Elf. Konstantinos Mavropanos (48.) und Chris Führich (57.) kamen gefährlich vor das Hertha-Tor. Die Berliner überstanden diese schwierige Phase und stemmten sich auch fortan erfolgreich gegen den Ausgleich. Der eingewechselte Belfodil machte in der Nachspielzeit alles klar.