Essen. Die Bundesligisten aus NRW müssen sich auf Geisterspiele einstellen. Ein Essener Virologe verteidigt die Entscheidung, macht aber auch Hoffnung.

Die Winterpause für die Fußball-Bundesligisten ist kurz: Der VfL Bochum hat die Vorbereitung bereits wieder aufgenommen, Borussia Dortmund startet in wenigen Tagen (3. Januar) aus der Winterpause, für den FC Schalke 04 geht es am selben Tag in das Wintertrainingslager nach Belek (Türkei). Mit dem Jahreswechsel werden sich die Ruhrgebietsklubs wieder an Spiele vor leeren Rängen gewöhnen müssen. Denn die aktuelle Corona-Schutzverordnung des Landes NRW legt fest, dass „überregionale Großveranstaltungen“ ohne Zuschauer stattfinden müssen. Für den Essener Virologen Sebastian Voigt eine sinnvolle Entscheidung, wenn auch nur vorübergehend.

Corona: Fußball-Stadien in NRW bleiben wieder leer

„Eine überregionale Großveranstaltung gilt als überregionale Großveranstaltung, wenn die Zuschauerinnen und Zuschauer aus einem überregionalen Einzugsbereich kommen und die normal übliche Zuschauerzahl außerhalb der Kapazitäten liegt, für die die Regelungen für andere Veranstaltungen greifen (hier sind bis zu 750 Teilnehmer gestattet, Anm. d. Red)“, teilt das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) auf Nachfrage mit. Da die Anhänger der Ruhrgebietsvereine nicht nur aus ganz NRW, sondern auch aus ganz Deutschland zu den Spielen der Vereine anreisen und es auch deutlich mehr als 750 Teilnehmer sind (Aktive werden hier mitgezählt), ist klar: Die Fußball-Stadien in NRW bleiben vorerst wieder leer.

Kleine Vereine – auch Hallensportler – haben aber weiter die Chance, ihre Spiele vor Publikum auszutragen, um teilweise überlebenswichtige Einnahme zu generieren. Vor Fans dürfen Profisport-Events etwa in der Eishockey-Oberliga (Herner EV, Moskitos Essen) oder der 2. Basketball-Bundesliga (z.B. Sparkassen Stars Bochum) stattfinden, auch wenn durchaus Zuschauer aus Nachbarstädten anreisen.

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Die aktuelle Version der Corona-Schutzverordnung gilt bis zum 12. Januar. Ein Datum, dass auch Sebastian Voigt, Virologe der Uniklinik Essen, für sinnvoll hält. Aktuell sei es noch zu früh, die Eigenschaften der Omikron-Variante des Coronavirus beurteilen zu können. Entsprechend verteidigt er auch den Kurs, größere Sportveranstaltungen nur als Geisterspiele auszutragen: "Aktuell ist es wichtig, Menschenansammlungen zu vermeiden.“

Essener Virologe: Booster-Impfung schützt gegen Omikron

"In zwei bis drei Wochen werden wir mehr sagen können. Bis dahin ist es aber sinnvoll, Vorsicht walten zu lassen und Kontakt zu vermeiden", sagte Voigt. Erste Erkenntnisse würden aber zeigen, dass die Booster-Impfung gut gegen die Omikron-Mutation schütze. "In den USA wird vielfach beobachtet, dass geboosterte Menschen überhaupt keine Symptome haben“, sagte Voigt.

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