Essen. Die Zuschauerzahlen werden aufgrund der Corona-Lage reduziert. Geisterspiele wären auch für große Klubs problematisch. Ein Kommentar.

Borussia Dortmund fackelte nicht lange. Nur wenige Stunden nachdem die Bund-Länder-Runde entschieden hatte, dass aufgrund des extremen Infektionsgeschehens nur noch maximal 15.000 Zuschauer mit einem 2G-Nachweis in die Stadien dürfen, legte der BVB ein Konzept zur Umsetzung vor: keine Stehplätze, Fans nur auf bestimmten Rängen.

Natürlich hätte sich der BVB diese Maßnahmen gerne erspart. Natürlich hätte er gerne vor vollem Haus am Samstag den FC Bayern zum Fußballfest empfangen. Doch auch die BVB-Verantwortlichen wissen, wie ernst die Corona-Lage ist. Sie sind bereit, ihren Beitrag zu leisten – auch, weil sie wissen, dass ihre Forderung nach Maß und Mitte durchaus erfüllt wurde.

Sicherlich, wird die Regelung ohne Einschränkung umgesetzt wie angekündigt, trifft sie Klubs mit großen Stadien härter – der Sprung von 60.000 auf 15.000 ist schmerzhafter als der von 30.000. Jedoch gehören große Stadien meist den wohlhabenderen Klubs, sie können Einbußen besser wegstecken. Nur Geisterspiele, die wären auch für sie ein Problem. In manchen Bundesländern drohen diese noch immer. Die Klubs tun also gut daran, sich mit den Maßnahmen zu arrangieren.

Was bei der Diskussion um den Fußball oft vergessen wird: Auch woanders gibt es großes Aufatmen. Da, wo nicht das ganz große Geld fließt: in den Ligen im Handball, im Eishockey, im Basketball.

Dass deren Vereine weiterhin vor bis zu 5000 Zuschauern in ihren Hallen spielen dürfen, bedeutet für viele die Rettung der Existenz. Einige überlebten die erste Corona-Saison nur knapp. Erneute Geisterspiele würden gerade für kleinere Klubs das Ende bedeuten. Für die Vielfalt des Sports wäre das eine Katastrophe. Es ist somit begrüßenswert, dass auch dem Sport im Schatten des Fußballs nicht unbedacht der Stecker gezogen wurde.