München. Als Kapitän wäre er auf ungeimpfte Spieler zugegangen, merkt DFB-Ehrenspielführer Philipp Lahm zur Impfdebatte rund um Joshua Kimmich an.

 DFB-Ehrenspielführer Philipp Lahm sieht Nationalspieler Joshua Kimmich in der Impfdebatte in einer besonderen Verantwortung. Als Fußballprofi habe man eine „Vorbildfunktion“ und sei „Multiplikator“, sagte Lahm bei der Diskussionsreihe „München redet“ der „Süddeutschen Zeitung“. „Ich lese relativ viel, und da informiere ich mich eben. Und ich habe nicht so viele gelesen, die gesagt haben: Impfen ist schlecht“, sagte Lahm am Dienstagabend im Residenztheater.

Kimmich hatte am Wochenende nach dem 4:0 der Münchner gegen Hoffenheim eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Das hatte bei teilweisem Verständnis heftige Kritik zur Folge. Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“, hatte Kimmich erklärt.

Philipp Lahm: "Wie kommt er zu der Meinung?"

 „Die Meinung kann man ja haben“, sagte der 37-jährige Lahm. Für ihn stelle sich aber die Frage: „Wie kommt er zu der Meinung? Weil was ich gesehen habe und gelesen habe, waren Experten und Wissenschaftler, die sagen, dass es besser ist für unsere Gesellschaft, wenn man sich impfen lässt.“

Auf die Frage, ob er als Kapitän des FC Bayern oder der Nationalmannschaft auf einen ungeimpften Mitspieler zugegangen wäre, antwortete Lahm: „Ja. Ich glaube, das wäre auch meine Aufgabe gewesen, mit ihm zu reden, ihn davon zu überzeugen.“ (dpa)