Meinerzhagen/Antalya. Nuri Sahin wird überraschend Trainer bei Antalyaspor. Johannes Focher kennt ihn bereits aus BVB-Zeiten. In Meinerzhagen trafen sie sich wieder.

Am Sonntag waren schon die Spekulationen in der Kabine des Oberligisten RSV Meinerzhagen losgegangen. Nuri Sahin war wie so oft beim Spiel seines Heimatvereins. Wann immer es die Zeit im hektischen Profialltag zugelassen hatte, stand der 33-Jährige hier als Trainer an der Seitenlinie. Diesmal brachte er eine Neuigkeit aus der Türkei mit: Sein türkischer Klub Antalyaspor hat sich von Trainer Ersun Yanal getrennt. „Viele Spieler haben sich gedacht: Das wäre doch jetzt für ihn der perfekte Zeitpunkt, um die Trainerkarriere im Profibereich zu starten“, sagt Meinerzhagens Torwart Johannes Focher. „Natürlich gehören da immer zwei Seiten zu. Umso schöner, dass es jetzt wirklich geklappt hat.“

Am Mittwoch hat nämlich der Tabellen-14. der Süper Lig überraschend Kapitän Sahin als neuen Trainer vorgestellt. „Wir haben jemanden gesucht, der den Verein und die Mannschaft kennt“, sagte Präsident Aziz Cetin und stellte zufrieden fest: „Wir sind nicht weit gegangen.“ Ob Sahin weiterhin selbst spielen möchte, sei ihm überlassen.

Meister mit Borussia Dortmund

Auch Johannes Focher freut sich für Sahin. Im Jahr 2011 gewannen die beiden mit Borussia Dortmund die Deutsche Meisterschaft. Während Sahin über den BVB bei Real Madrid und beim FC Liverpool landete, blieb Johannes Focher der große Durchbruch verwehrt. In Meinerzhagen trafen sich der 31-Jährige und der 52-malige türkische Nationalspieler wieder.

Torwart des RSV Meinerzhagen: Johannes Focher.
Torwart des RSV Meinerzhagen: Johannes Focher. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services

Johannes Focher begleitete dort also auch die ersten Schritte des Trainers Sahin. „Nuri ist sehr talentiert darin, mit unterschiedlichen Charakteren zurechtzukommen, hat herausragende Führungsqualitäten und einen großen Erfahrungsschatz“, schwärmt Johannes Focher. „Hinzu kommt, dass er eine große Demut an den Tag legt, immer noch mehr lernen zu wollen. Nimmt man all diese Dinge zusammen, wird es schwer, Gründe zu finden, warum er nicht erfolgreich sein sollte.“

„Die Zeit mit Jürgen Klopp war ziemlich prägend“

Lernen konnte der wissbegierige Sahin ja in seiner Karriere von den Großen der Trainerzunft: bei Jose Mourinho in Madrid oder Jürgen Klopp beim BVB. „Die Zeit mit Jürgen Klopp war ziemlich prägend. Er hat stets versucht, die Spieler zu unterstützen. Nuri konnte sich da viel abgucken für seine Traineranfänge in Meinerzhagen“, meint Johannes Focher.

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Was ihn sonst auszeichnet? 16 Jahre im Profifußball und eine große Erfahrung. „Er kann daher auch sehr gut mit Drucksituationen umgehen“, sagt Johannes Focher. „Ich glaube, dass das bei den Spielern gut ankommt.“ Bei Antalyaspor kann Nuri Sahin das nun bei seiner ersten Profi-Trainerstation beweisen.