Paris. Weil Lionel Messi seinem Trainer den Handschlag verweigert, gerät der 2:1-Sieg von Paris St. Germain gegen Olympique Lyon zur Nebensache.
Lionel Messi war beleidigt. Wie ein trotziges kleines Kind ignorierte der Superstar die zur Versöhnung ausgestreckte rechte Hand seines Trainers Mauricio Pochettino. Stattdessen: Eine wegwerfende Geste mit der Linken, ein paar kühle Worte - und Rückzug in den Schmollwinkel.
Gesicht von Messi sagt alles
Der Wechsel-Knatsch um den sechsmaligen Weltfußballer bewegte Fans und Medien nach dem Topspiel der Ligue 1 mehr als der späte 2:1 (0:0)-Erfolg von Paris St. Germain gegen Olympique Lyon. Sogar in Messis alter sportlicher Heimat Spanien bestimmte der „Wechsel der Zwietracht“ (Marca) die Schlagzeilen. Das katalanische Blatt Sport schrieb: „Sein Gesicht sagte alles.“ Nachdem sein Landsmann Pochettino ihn in der 76. Minute vom Platz genommen hatte, saß der gekränkte Argentinier mit versteinertem Blick auf der Bank. Nach dem Spiel handelte sich Messi einen Rüffel von seinem Chef ein.
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„Die ganze Welt weiß, dass wir großartige Spieler haben. 35 Spieler, nur elf können spielen“, sagte Pochettino und betonte: „Wir sind hier, um Entscheidungen zu treffen. Ob es den Leuten gefällt oder nicht.“ Der große Lionel Messi - einer von vielen? Das grenzte an Majestätsbeleidigung, auch wenn Pochettino dabei milde lächelte. Er habe eine „mögliche Verletzung verhindern“ wollen, ergänzte der Coach: „Es kommen wichtige Spiele, und ich muss ihn schützen.“ Aber das kurze Wortgefecht? „Ich habe ihn nur gefragt, wie es ihm geht. Er meinte: Gut, keine Probleme.“ Alles in Ordnung, sollte das heißen.
Und Messi? Der schwieg zunächst zu all dem. Dass seine Laune nicht die beste war, wurde aber auch bei den Jubelszenen nach dem Schlusspfiff deutlich: Messi verzichtete darauf, sich nach seinem Heimdebüt wie die Kollegen von den Ultras feiern zu lassen.
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Schlechte Laune trotz Sprechchören
Dabei hatte er einen gelungenen Einstand vor eigenem Publikum gegeben und wurde zu Recht mit Sprechchören gefeiert. Messi erspielte sich im MNM-Wundersturm mit Neymar und Kylian Mbappe Chancen und traf per Freistoß das Lattenkreuz (37.). Nach dem 0:1 durch Lucas Paqueta (54.) für Lyon um den Ex-Münchner Jerome Boateng glich Neymar per Foulelfmeter aus (66.). Mauro Icardi (90.+3) bescherte Tabellenführer Paris, bei dem Nationalspieler Thilo Kehrer in der Startelf stand, den sechsten Sieg im sechsten Liga-Spiel.
„Wir müssen uns verbessern“, sagte Pochettino streng. Das gilt auch für das Benehmen seines größten Stars. (sid)