Essen. Die Champions-League-Auslosung steht an - und die Uefa bastelt weiter an Reformen. Diese sind jedoch umstritten. Ein Kommentar.
Auch in diesem Jahr gibt es sie, die Exoten in der Champions League: Wenn heute die Gruppenphase der Saison 2021/22 ausgelost wird, warten auch die Young Boys Bern aus der Schweiz und Malmö FF aus Schweden auf attraktive Gegner. Beide werden eher nicht am 28. Mai 2022 im Finale stehen. Dafür aber wohl Klubs aus einer der fünf großen Ligen: Spanien, Deutschland, England, Italien, Frankreich. Eine solche Wette ist nicht gewagt.
Seit 2010 kam nur ein Halbfinal-Teilnehmer aus einem anderen Land: Ajax Amsterdam 2019 aus den Niederlanden. Eine Uefa-Reform im europäischen Klubfußball, um die Chancengleichheit zu erhöhen, ist eine sehr gute Idee.
Eine Luxussteuer als Strafe dürfte die Top-Klubs nicht schockieren
Doch die bisher vorgestellten Vorschläge werden Investoren nicht hindern, weiter Unsummen zu investieren. Eine Luxussteuer, die bezahlt werden müsste, wenn die vorgeschriebene Gehaltsobergrenze überschritten wird, dürfte niemanden schockieren. Die Gefahr ist, dass weiter ein Dutzend großer Investoren die Zukunft des Fußballs bestimmt und droht, die Hierarchien zu zementieren. Investoren, die häufig eigene Zwecke verfolgen und weniger die erfolgreiche Weiterentwicklung des Fußballs im Blick haben.
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Drei Halbfinalisten aus der vergangenen Saison werden von Milliardären unterstützt – Paris St. Germain, Manchester City und der FC Chelsea. So wie es in der Bundesliga verschiedenen Mannschaften nur punktuell gelingt, die Top drei mit dem FC Bayern, Borussia Dortmund und RB Leipzig zu bedrängen, könnte dies für den FC Bayern, der bisher den neureichen Klubs so erfolgreich im Weg stand, bald international gelten.
Was unterscheidet die Champions League von der einst geplanten, aber abgesagten Super League? Der Modus, klar. Und vor allem, dass Exoten dabei sind. So wie Bern oder Malmö.