Paris. Kylian Mbappé will Paris Saint-Germain verlassen. Ein erstes Angebot von Real Madrid wurde abgelehnt. Sportdirektor Leonardo äußert sich.
Im Poker um den französischen Weltmeister Kylian Mbappé hat Paris St. Germain ein Angebot des spanischen Rekordmeisters Real Madrid in Höhe von etwa 160 Millionen Euro abgelehnt. Wie PSG-Sportdirektor Leonardo am Mittwoch bestätigte, sei das Angebot „nicht ausreichend“ gewesen für einen Spieler, den der Klub behalten will. Außerdem bezeichnete Leonardo das Vorgehen der Königlichen gegenüber Mbappé als „respektlos, falsch und illegal“.
Mbappé hat in der französischen Hauptstadt noch einen Vertrag bis 2022. „Unsere Position war immer, Kylian zu halten und seinen Vertrag zu erneuern“, sagte der Brasilianer. Die bisherigen Bemühungen um eine vorzeitige Verlängerung blieben bislang erfolglos.
PSG will wechselwilligen Mbappé "nicht aufhalten"
Falls Mbappé aber wechseln wolle, „werden wir ihn nicht aufhalten“, stellte Leonardo klar: „Aber er wird zu unseren Bedingungen gehen oder bleiben.“ Die Franzosen hätten alles getan, um ihn zum Bleiben zu bewegen, sagte Leonardo, aber „der Klub, das Projekt, steht über allen“.
Hinter Mbappés Zukunft steht spätestens seit der Verpflichtung des argentinischen Superstars Lionel Messi von Madrids Erzrivale FC Barcelona ein großes Fragezeichen. Zwar könnte Mbappe mit dem früheren Barca-Idol und dem brasilianischen Superstar Neymar in der kommenden Saison einen Traumsturm bilden, doch angeblich soll Mbappé mit seiner neuen Rolle als nur noch dritter Mann hinter den beiden Topstars nicht zufrieden sein.
PSG drängt in den letzten Wochen durch den katarischen Klub-Boss Nasser Al-Khelaifi sehr auf Mbappés Unterschrift unter einen neuen Vertrag. „Er hat mir gesagt, dass er eine starke Mannschaft haben will, die hat er jetzt. Eine stärkere Mannschaft kann man nicht haben. Er hat keine Ausrede, etwas anderes zu tun als zu bleiben“, sagte Al-Khelaifi zuletzt im Rahmen von Messis Vorstellung über Mbappés Situation.
Mbappé bei PSG-Fans in Ungnade gefallen
Mbappés Zaudern bei der Entscheidung hat den Publikumsliebling bei den PSG-Fans schon Sympathien gekostet. Mitte August war der Torjäger bei der Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung für das Ligaspiel gegen Racing Straßburg lautstark ausgepfiffen worden.
Madrid hat ungeachtet seines enorm hohen Schuldenbergs mehr finanziellen Spielraum als noch vor wenigen Wochen. Durch den Abgang von Vereins-Ikone Sergio Ramos zu PSG und den Verkauf von Mbappés Weltmeister-Kollege Raphael Varane an den englischen Rekordmeister Manchester United stehen dem Klub von Ex-Weltmeister Toni Kroos offenbar wieder ausreichend Mittel für die Offerte für Mbappé und auch die Finanzierung seines künftigen Gehalts zur Verfügung.