Essen. Gerd Müller ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Hier erinnert sich die Schalke-Legende Klaus Fischer an den ehemaligen Torjäger.
Die Schalke-Legende Klaus Fischer (71) hat in seiner Karriere viele, viele Tore für die Königsblauen erzielt. Er steht mit 268 Treffern auf dem dritten Platz der ewigen Torjägerliste der Bundesliga. Doch Gerd Müller jubelte noch häufiger (365 Mal). Am Sonntag ist Müller im Alter von 75 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Hier erinnert sich Fischer an den ehemaligen Stürmer.
Herr Fischer, was empfinden Sie nach dem Tod von Gerd Müller?
Klaus Fischer: Ich bin schon schockiert. Es tut mir leid, wir haben uns immer gut verstanden. Gerd Müller ist immer auf dem Boden geblieben - trotz seiner großen Erfolge mit dem FC Bayern.
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Was zeichnete den Stürmer Gerd Müller aus?
Klaus Fischer: Er hat Tore gemacht wie kein anderer, das konnte keiner nachmachen. Wenn der Ball von der Latte oder vom Pfosten abgeprallt ist, dann war der Gerd da. Diesen Instinkt kann man nicht lernen. Franz Beckenbauer hat gesagt: ,Ohne Gerd Müller wäre der FC Bayern nicht das, was er heute ist.' Das ist ein großer Satz. Daran sieht man, welche Bedeutung Gerd Müller für den deutschen Fußball hatte.
Klaus Fischer: "Einen wie Gerd Müller wird es nicht mehr geben"
Wird es noch mal einen ähnlichen Angreifer in Deutschland geben?
Klaus Fischer: Derzeit wäre ich ja schon froh, wenn es in Deutschland überhaupt einen richtigen Mittelstürmer gäbe. Ich sehe keinen, der für die Nationalmannschaft vorne spielen könnte. Aber einen wie Gerd Müller wird es in jedem Fall nicht mehr geben.
Schiebt sich Robert Lewandowski noch auf Platz eins der ewigen Torjägerliste der Bundesliga?
Klaus Fischer: Vielleicht, aber ich glaube es nicht. Gerd Müller hat 365 Mal getroffen, Lewandowski benötigt über 80 Tore. Dafür müsste er noch ein paar Jahre beim FC Bayern spielen und dürfte sich nicht verletzten. Aber er wird auch nicht jünger.