Essen. Blickt man auf große Sportveranstaltungen, scheint Corona schon so gut wie vergessen. Doch drei Fälle beim MSV Duisburg lassen aufhorchen.

Es mutet noch immer merkwürdig an, dass gerade der Sport in Pandemiezeiten eine Vorreiterrolle eingenommen hat, wenn es um die Zulassung von Zuschauern geht. Die Fußball-EM mit ihren teilweise gut gefüllten Stadien hatte Tausende Corona-Infektionen zur Folge. Während des Tennisturniers in Wimbledon waren die Ränge des Centre Courts voll besetzt, am Sonntag werden beim Formel-1-Rennen in Silverstone 140.000 Fans erwartet. Man muss kein Hellseher sein, um zu ahnen, was daraus noch folgen könnte…

Wembley, Wimbledon, Silverstone – legendäre Namen. Doch scheinen die englischen Kultsportstätten derzeit sehr weit weg in Zeiten, in denen hierzulande fleißig geimpft wird und die Neuinfektionen seit Anfang Juli durch die Delta-Variante zwar wieder etwas zunehmen, aber auf vergleichsweise niedrigem Niveau bleiben. Ein Grund zur Sorglosigkeit ist dies nicht, wie der Fall MSV Duisburg gerade zeigt.

Schatten auf dem Saisonstart des MSV

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Gleich drei Spieler des Fußball-Drittligisten wurden positiv getestet. Duisburg beweist, wie unsicher die Lage noch immer ist. Nicht nur für die Zuschauer, auch für die Sportler selbst. Trotz aller hygienischer Sicherheitsvorkehrungen und vieler gemeinsamer Trainingswochen ohne Vorkommnisse kann sich das Virus einschleichen und im Fall der MSV-Profis gar einen Schatten auf den Saisonstart kommende Woche werfen. Die komplette Mannschaft begab sich in häusliche Quarantäne. Am Wochenende wird es eine weitere Testreihe geben. Die Ergebnisse erwartet der MSV zu Wochenbeginn. Erst dann wird absehbar sein, ob die Mannschaft die Vorbereitung auf den Saisonstart in Osnabrück am Freitag wieder aufnehmen kann.

Wir sollten uns also nichts vormachen: Wembley, Wimbledon und Silverstone sind zwar geografisch weit weg, aber wir leben weiterhin in Zeiten, in denen das Virus noch ganz nah bei uns ist.