In Spanien kann Atlético Madrid den Titel gewinnen. In Frankreich steht der OSC Lille vor der Meisterschafts-Sensation

Während der Titelkampf in der Bundesliga nur bedingt zu Herzrasen führte, knistert es in anderen europäischen Ligen.

Etwa in Spanien. Hier führt Atlético Madrid vor dem letzten Spieltag am kommenden Wochenende die Tabelle an. Der Stadtrivale Real liegt zwei Zähler dahinter auf Platz zwei. Im Fernduell kann Atlético mit Trainer Diego Simeone bei Valladolid am Samstag (18 Uhr) die Meisterschaft perfektmachen. Das stolze Real muss hingegen auf einen Ausrutscher hoffen und gleichzeitig das Heimspiel gegen den FC Villarreal für sich entscheiden.

Es ist zwar noch zu früh, von einer Wachablösung zu sprechen. Aber wie in Spanien straucheln derzeit einige europäische Topklubs.

In Frankreich arbeitet der OSC Lille an einer riesigen Überraschung. Der Verein hat einen Punkt Vorsprung auf Paris Saint-Germain. Am Sonntag (21 Uhr) hat Lille den Titel in der eigenen Hand, ein Sieg gegen Angers SCO würde die fünfte Meisterschaft der Vereinsgeschichte bedeuten. PSG tritt bei Stade Brest an. Der Klub aus der französischen Hauptstadt galt vor der Spielzeit als der große Favorit. Das PSG-Selbstbewusstsein dürfte jedoch durch den Pokalerfolg aufpoliert worden sein: Am Mittwoch gewann Paris das Finale gegen die AS Monaco mit 2:0.

In Italien steht bereits fest, dass Inter Mailand Juventus Turin nach neun Meisterschaften in Folge von der Spitze verdrängt. Die Turiner um Superstar Cristiano Ronaldo müssen sogar um die sportliche Qualifikation für die Champions League bangen. Die Elf von Trainer Andrea Pirlo steht nur auf dem fünften Rang mit einem Punkt Rückstand auf den Vierten SSC Neapel. Ob Pirlo seinen Job behalten darf, steht nicht fest. Immerhin konnte er am Mittwoch durch den 2:1-Sieg im Pokalfinale gegen Atalanta Bergamo Werbung für sich machen.

Jürgen Klopp muss sich in England um seinen Job nicht sorgen. Für die Königsklasse sollte er sich mit Liverpool aber qualifizieren. Vor dem letzten Spieltag stehen die Reds auf Rang vier, punktgleich mit dem Fünften Leicester (66). Der FC Chelsea befindet sich mit 67 Punkten auf Rang drei. Manchester City hat den Titel bereits sicher.

Noch zittern die Topklubs, aber: Durch die Champions-League-Reform müssten sich Turin und Liverpool ab 2024 keine Gedanken mehr machen. Sie würden selbst als Fünfter über die Koeffizientenregel in den Wettbewerb rutschen.