Köln. Schwerer Rückschlag für den 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga. Gegen den SC Freiburg unterlagen die Domstädter am Sonntag mit 1:4 (0:2).

Vincenzo Grifo, zweifacher Vorlagengeber und einfacher Torschütze der Freiburger, stand genau an der Stelle, wo Seitenaus- und Mittellinie zusammentreffen – und wartete auf Ondrej Duda. Dem Kölner Offensivspieler war allerdings nicht nach Plaudern zumute. Nur ein, zwei kurze Sätze tauschte er mit Grifo, der dem Slowaken die Hand flach auf den Bauch drückte und ihn so vorsichtig stoppte, aus. Dann schleppte sich Duda, der nach einer Stunde mit einem verschossenen Elfmeter den möglichen 2:2-Ausgleich für die Gastgeber vergeben hatte, mit leerem Blick Richtung Kabine. Denn am Ende unterlagen die Rheinländer den Breisgauern klar mit 1:4 – und mussten damit einen herben Rückschlag im nun extrem diffizilen Abstiegskampf einstecken.

„In der ersten Halbzeit waren wir fahrig, haben viele einfache Bälle verloren oder ins Aus gespielt, keine Sicherheit bekommen. In der zweiten Hälfte ging’s dann ein Stück weit besser. Das ist das, was mir wirklich Hoffnung macht – und darauf werden wir für die letzten beide Spiele auch aufbauen“, betonte Kölns Cheftrainer Friedhelm Funkel mit Blick auf die finalen Saisonspiele bei Hertha BSC und Absteiger Schalke 04. Gut möglich, dass sein Team beide Partien gewinnen muss, um den aktuellen Platz 17 zu verlassen und zumindest noch die Relegationsspiele zu erreichen.

SC Freiburg nutzt Kölner Fehler eiskalt aus

Als hätte er den traurigen Sonntagnachmittag für den Geißbockklub kommen sehen, kleidete sich Funkel bei sommerlichen 28 Grad ganz in Schwarz. Seine Mannschaft agierte von Beginn an extrem bedächtig und nervös. Die erste Quittung für ihr ängstliches Spiel setzte es nach 18 Minuten: Einen haarsträubenden Fehlpass von Ellyes Skhiri im eigenen Strafraum nutzte SC-Angreifer Nils Petersen zur kinderleichten Führung. Noch problemloser vollenden durfte zwei Minuten später Petersens Sturmpartner Ermedin Demirovic – Grifo hatte dem Deutsch-Bosnier den Ball gegen eine in dieser Phase völlig überforderte Kölner Defensive aufgelegt.

„Das waren relativ einfache Tore für uns“, räumte selbst Gästecoach Christian Streich ein. Kurz vor der Pause verpasste Roland Sallai gegen FC-Keeper Timo Horn sogar das 3:0, stattdessen konnte Köln vier Minuten nach Wiederbeginn durch Mittelstürmer Sebastian Andersson – nach einer Flanke des eingewechselten Ismail Jakobs – verkürzen. In der 61. Minute vergab Duda vom Kreidepunkt dann die große Chance zum Ausgleich – weil er bei der Ausführung des Strafstoßes wegrutschte und den Ball in Rücklage weit über das Tor beförderte.

Drei weitere Rückschläge in der Nachspielzeit

„So was kann alles passieren im Fußball, dass mal man wegrutscht. Er macht sich selber die größten Vorwürfe“, spendete Übungsleiter Funkel dem 26-jährigen Unglückraben nach besten Kräften Trost. Die Euphorie vor dem Stadion, wo gut einhundert Kölner Fans ihr Team lautstark anfeuerten, hatte jedenfalls einen gewaltigen Dämpfer bekommen. Ehe in der Nachspielzeit durch den nicht gegebenen Treffer von FC-Akteur Jan Thielmann und die weiteren SC-Tore durch Grifo und Jonathan Schmid noch drei weitere Rückschläge für die Kölner Nervenbündel folgten.