Essen. In einer Erklärung üben die großen deutschen Fanorganisationen heftige Kritik an den Verbänden - und richten eine Forderung an die Fans.

Fan-Organisationen haben nach dem Scheitern der Super League einen massiven Richtungswechsel im Fußball gefordert. „Wir rufen alle Fußballfans auf: Die Zeit für einen noch konsequenteren und lauteren Widerstand ist gekommen. Die Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt, was möglich ist“, schreiben neun Bündnisse und Initiativen am Donnerstag in einer gemeinsamen Stellungnahme, darunter „ProFans“, „Unser Fußball“, „Unsere Kurve“ und „Zukunft Profifußball“.

„Lasst Euch nicht blenden! Fifa, Uefa und die Nationalverbände sind nicht die Heilsbringer des Fußballs, die ihn vor dem Untergang gerettet haben. Vielmehr haben eben diese Verbände die Monopolstellung sogenannter Top-Klubs ermöglicht“, heißt es weiter. Die Organisationen forderten alle Verbände auf, umgehend „auf die großen Worte Taten folgen zu lassen. Dies reicht von der Zurücknahme der beschlossenen Champions-League-Reform hin zu einer gleichmäßigeren Verteilung gemeinsamer Einnahmen“.

Fans fordern faire Verteilung der Einnahmen

Die geplante Super League mit zwölf Spitzenteams aus England, Italien und Spanien als Gründungsmitglieder kommt nach heftigem Widerstand und massiver Kritik zumindest vorerst nicht zustande. Die Verbände, so warnten die Fan-Organisationen, „werden uns ab sofort alle weiteren faulen Kompromisse mit sogenannten Top-Klubs als Rettung des Fußballs verkaufen. Das Motto wird sein: Schluckt diese Pille, denn sonst gründen sie dieses Mal wirklich eine Super League“.

Sie fordern erneut, das Financial-Fairplay-Reglement konsequent anzuwenden, die Einnahmen aus den Uefa-Wettbewerben gleichmäßiger zu verteilen und die Faninteressen bei allen Entscheidungen verbindlich zu berücksichtigen. (dpa)