Essen. Massimo Schüpp, Leroy Sahne - auch im Profifußball wird sich bei Namen geirrt. Aber das ist kein Vergleich zu früheren Kreisliga-Zeiten.
Joachim Löw bleibt sich treu. Wenn er ins Badische verfällt, dann hören wir, dass er „scho au“ lieber gewinnt als verliert, und seinen flinken Flügelspieler nennt er konsequent so, wie er es phonetisch für richtig hält: „Der Leroy Sahne hat besondere Qualitäten.“ Auch in der gerade beendeten Länderspielperiode ignorierte der Bundestrainer beharrlich den Accent über dem e bei Sané.
Bei Uli Hoeneß lag der Fall anders, als der frühere FC-Bayern-Präsident in seiner neuen Rolle als RTL-Experte den Ersatztorhüter der Münchener versehentlich Andreas Nübel statt Alexander Nübel nannte. Ein Versprecher. Spitzfindige Zuhörer sahen damit allerdings die von ihnen vermutete Geringschätzung des früheren Schalker Kapitäns beim Rekordmeister bestätigt.
Massimo Schüpp und Can Erdogan
Auch interessant
Fast schon wieder in Vergessenheit geraten ist Christian Gross, der vierte von fünf Schalke-Trainern in dieser Saison. Dem Schweizer wurde es auch zum Verhängnis, dass er bei den eigenen Spielern schon mal schwer daneben lag. Er sagte Can Erdogan und Massimo Schüpp, als er Can Bozdogan und Alessandro Schöpf meinte. Es wird erzählt, Gross seien auch die Namen gegnerischer Spieler nicht geläufig gewesen. So verliert man als Trainer schnell den Respekt in der Kabine.
Im Profifußball wohlgemerkt. Ein wenig in die Jahre gekommene Sportredakteure erinnern sich zu gern an Zeiten, als noch nicht mit Mails kommuniziert wurde und auf lokaler Ebene die Informationen von den vielen Kreisligaplätzen telefonisch reingeholt wurden. Man rief dafür im Vereinsheim oder in der Vereinskneipe an.
"Den nennen alle nur Pillefuß. Oder Pille"
Der Wirt wird gebeten, den Trainer der Zweiten ans Telefon zu holen. Der erzählt dann erst mal, dass seine Mannschaft ganz schön Druck gemacht habe, aber der Schiri habe ja sowieso die ganze Zeit für die anderen gepfiffen. Die 0:5-Niederlage erwähnt er beiläufig. Kommen wir zur Aufstellung. Zehn Namen zählt er flott auf. „Und dann war da noch der Neue, den hat der Dieter mitgebracht. Ich komm jetzt nicht drauf. Den nennen alle nur Pillefuß. Oder Pille.“ Öhm, wir müssten schon den richtigen Namen wissen. „Ach, schreib einfach Meier. Der Neue hat ja sowieso auf dem Pass von dem gespielt. Der war schon ein Jahr nicht mehr da, der wird sich schon nicht melden.“
Und auch das passierte nicht selten: „Schreib beide Tore dem Heinz gut, der Manni hat’n Gelben Schein und darf nicht erwähnt werden.“ Tragisch nur, dass der Manni auf dem einzigen brauchbaren Foto zu sehen war...
Überragender Torschütze: Der Wirt
Eine Kollegin weiß zu berichten, dass ein Verein eine komplette Saison lang die Zeitung veräppelt und den Vereinswirt als Torschützen gemeldet hat. Dass der Sahne hieß, ist aber nur ein Gerücht.