Hamburg. In der Corona-Krise steigen Unterschiede bei EInkommen und Jobperspektive auch im Fußball: Stars profitieren, Durchschnittsprofis leiden.
Die Corona-Krise lässt die Unterschiede auf dem Fußball-Arbeitsmarkt zwischen den Top-Stars der Bundesliga und Profis aus unteren Ligen noch schneller wachsen. "Was man aus meiner Sicht festhalten kann, ist, dass die Schere weiter auseinander geht", sagte Gregor Reiter, bis Ende des vergangenen Jahres 13 Jahre lang Geschäftsführer der Deutschen Fußballspieler-Vermittler Vereinigung (DFVV). "Corona tut denjenigen, die ohnehin schon vorher am unteren Ende standen, deutlich mehr weh, als denen, die oben stehen."
Krise trifft vor allem ältere Spieler hart
Wie die vergangene Wintertransferperiode zeigte, halten sich viele Klubs mit Verpflichtungen zurück. Durch die Geisterspiele verlieren sie an Umsätzen, Sponsoren überdenken auch wegen ihrer eigenen Lage ihre Engagements. "Ich kann als Verein meine Einnahmen nicht mehr so planen wie vor anderthalb, zwei Jahren", sagte der Anwalt und Sportrechtler. "Das führt dazu, dass ich mich wirtschaftlich zurückhalte."
Laut Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV, sind eher ältere Spieler die Leidtragenden, denen keine neuen Verträge zu den bisherigen Konditionen angeboten wurden. Zu den Gewinnern der Pandemie gehörten "sicherlich viele junge Spieler, die aufgrund ihres geringeren Gehaltsanspruchs und ihres Entwicklungspotenzials eine sportliche Chance erhalten haben", sagt er. Viele Spieler sehen sich früher durch Corona als geplant vor dem Ende ihrer Laufbahn. (dpa)