Krefeld. Dunkle Wolken über der Krefelder Grotenburg. Nach dem angekündigten Rückzug von Boss Mikhail Ponomarev droht dem KFC Uerdingen nun das Aus.

Dem KFC Uerdingen droht das Aus im Profifußball. Das ist das Ergebnis einer virtuellen Mitglieder-Informationsveranstaltung, die der Verein am Dienstagabend abgehalten hatte. Ursprünglich wollte der KFC hierbei bei seinen Mitgliedern dafür werben, für einen Verkauf von Mikhail Ponomarevs Anteilen an einen neuen Investor zu stimmen. Doch offenbar ist niemand in Sicht, der ernstes Interesse an einer Investition beim Drittligisten hat. "Wir hätten heute Abend gerne von positiven Gesprächen mit zwei Investoren berichtet, die so gut wie abgeschlossen sind. Leider hat sich die Sache nicht so positiv entwickelt, wie wir uns das vorgestellt hätten", sagte der Verwaltungsratsvorsitzende Andreas Galland laut Westdeutscher Zeitung.

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Stattdessen entwickelte sich der Abend zu einer denkwürdigen Rede von Klubboss Ponomarev, der deutlich machte, was dem Verein blüht, sollte kein neuer Geldgeber gefunden werden. „Dann wird der KFC in der kommenden Saison nicht mehr in der dritten Liga spielen, sondern in der Regionalliga“, heißt es in der Rheinischen Post Ponomarevs Rechnung: "Eine Mannschaft, die den Klassenerhalt erkämpfen kann, kostet vier bis fünf Millionen Euro. Wenn man aufsteigen will, werden acht bis neun Millionen Euro benötigt." Abgesehen von rund einer Million Euro Fernsehgelder, kommt bisher noch der russische Mäzen für nahezu sämtliche Kosten auf.

Ponomarev macht die Stadt Krefeld für die größten Probleme verantwortlich

Zugleich machte Ponomarev klar, warum der Verein für außenstehende Investoren so unattraktiv sei. "Wir haben katastrophale Trainingsbedingungen hier in Krefeld. Ich schäme mich dafür vor meinen Spielern", betonte er laut WZ. Hinzu komme das Umbau-Chaos an der heimischen Grotenburg. Seit über zweieinhalb Jahren wartet der Verein darauf, dass das Stadion endlich drittligatauglich wird, während der Klub im Exil in Duisburg und Düsseldorf spielen musste.

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In dem Zusammenhang erneuerte der 46-Jährige auch noch einmal seine massive Kritik an der Stadt Krefeld. "Ich habe immer gesagt, dass ich aufsteigen will und mir wurde immer gesagt, der KFC solle aufsteigen, die Stadt werde das Stadion schon herrichten. Die Stadt will nicht, dass der KFC in einer höheren Liga spielt", meinte Ponomarev.

Ponomarev: "Der Verein liegt mir am Herzen"

Düstere Aussichten also für die Uerdinger, denen die Zeit drängt. Sollte bis zum Zeitpunkt des Lizenzierungsverfahren am 1. März kein neuer Investor gefunden sein, könnte der Verein womöglich freiwillig in die Regionalliga zurückkehren. Auch wenn für Ponomarev unabdingbar feststehe, sein Engagement beim KFC im Sommer zu beenden, würde ihn diese Entwicklung schmerzen: „Der Verein liegt mir am Herzen, er ist mein Baby."