Essen. . Beim FC Bayern hofft man 2021 auf den Durchbruch von Leroy Sané. Startprobleme sind beim Rekordmeister aber keine Seltenheit.
Der Auftritt gegen Mainz 05 (5:2) machte den Münchenern Hoffnung, dass Leroy Sané im Jahr 2021 so richtig durchstarten wird. Nachdem der deutsche Nationalspieler in seinen ersten Monaten beim FC Bayern noch ein paar Probleme hatte, erzielte er am Sonntag ein wichtiges Tor zum zwischenzeitlichen 2:2. „Wir hoffen das alle“, sagte Trainer Flick zu einer möglichen Sané-Explosion im neuen Jahr. „Aber er weiß auch, dass er in jedem Spiel gefordert ist.“
Flick fordert Konstanz vom ehemaligen Schalker – die allerdings, kann Sané beim FC Bayern in seinen ersten Monaten noch nicht nachweisen. So war er vor Weihnachten in manchen Spielen unsichtbar. Tiefpunkt seiner Zeit in München ist da sicher das Spiel gegen Bayer Leverkusen (2:1), in dem der 24-Jährige in der 32. Minute eingewechselt wurde, um nur 34 Minuten später wieder ausgewechselt zu werden. Sané müsse sich steigern und dafür werde man ihm notfalls auch mal „in den Hintern treten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge am Tag darauf.
Leroy Sané „wird unsere DNA erst komplett verinnerlichen“
Sanés Teamkollege Kingsley Coman erzählte nun im Interview mit der Sportbild, dass es nicht leicht sei, die Philosophie des FC Bayern zu verinnerlichen. „Leroy ist sehr gut, wir spielen anders als City, er wird unsere DNA erst komplett verinnerlichen. Das ist keine Sache von ein paar Tagen“, erklärte der Franzose. „Wir sind vier für zwei Positionen, wir sind Teamkameraden, aber natürlich wollen wir auch alle so viel spielen wie möglich. Momentan bin ich gut drauf, aber vielleicht hat sich das in zwei Monaten gedreht. Vielleicht spielt dann Leroy, Serge (Gnabry; d. Red.) oder Douglas (Costa). Wichtig ist, dass immer mindestens zwei von uns in Topform sind.“
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Glaubt man den Aussagen des Siegtorschützen aus dem Champions-League-Finale, sind Anpassungsprobleme im Starensemble der Münchener keine Seltenheit – und ein Blick auf die jüngere Geschichte der Bayern gibt Coman recht. Das zeigt schon der aktuelle Kader. Denn auch Weltmeister und 80-Millionen-Mann Lucas Hernández etwa hat seit seinem Wechsel in die bayrische Landeshauptstadt noch ein paar Probleme mit der DNA des Klubs. Unverzichtbar ist der teuerste Spieler der Bundesligageschichte in München noch nicht, wenngleich seine Spielanteile stetig wachsen.
Tolisso mit Anlaufschwierigkeiten, Coutinho und James wurden nie Schlüsselspieler
Ähnliche Startprobleme hatte Corentin Tolisso. Für 41,5 Millionen Euro kam er 2017 aus Lyon und galt als großer Hoffnungsträger. Stammspieler ist der Franzose (ebenfalls Weltmeister) allerdings erst seit Anfang der laufenden Saison.
Anpassungsprobleme hatten in den vergangenen Jahren allerdings auch Offensivspieler. Kicker, die zum Zeitpunkt ihrer Transfers unbestritten zur internationalen Klasse gezählt haben: Philippe Coutinho (2019/20 beim FCB) und James Rodrìguez (2017 bis 2019 beim FCB). So war der brasilianische Nationalspieler Coutinho als Leihgabe des FC Barcelona in der vergangenen Saison nie Schlüsselspieler unter Trainer Hansi Flick, wenngleich er immerhin 11 Tore in 38 Pflichtspielen beitragen konnte.
Ähnlich sah es in den zwei Münchener Jahren von James aus. Zwar trug er Kolumbianer 67-mal das Trikot des deutschen Rekordmeisters, doch wirklich wichtig war er für den Klub nicht. Trotz seiner 15 Tore für die Bayern. Als zweifacher Champions-League-Sieger mit Real Madrid und einer der größten Fußballstars Südamerika hatte der heute 29-Jährige ebenfalls andere Ansprüche an seine Zeit in Deutschland.
FC Bayern plant langfristig mit Leroy Sané – und gibt ihm Zeit
Dass Coutinho und James in München keine Schlüsselspieler geworden sind, muss für Sané allerdings nichts heißen. Anders als das Star-Duo aus Südamerika ist der gebürtige Essener nicht nur ausgeliehen, sondern fest verpflichtet. Der FC Bayern plant fest mit dem deutschen Nationalspieler und ist gewillt, ihm Zeit zur Anpassung zu geben. In der Hoffnung, dass er bald in die Fußstapfen der Vereinsikonen Arjen Robben und Franck Ribéry treten kann. Wenngleich die kongeniale Flügelzange keine Anpassungsprobleme an die bayrische Klub-DNA hatte. (rh)