Nizza. Erneut war es ein torreiches Spiel zwischen Bayer Leverkusen und der OGC Nizza. Dank des 3:2-Siegs ist Leverkusen vorzeitig in der Zwischenrunde.
Bayer Leverkusen hat ohne Mühe und mit viel Torhunger den vorzeitigen Einzug in die Zwischenrunde der Europa League perfekt gemacht. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz siegte beim viermaligen französischen Meister OGC Nizza verdient mit 3:2 (2:1). Nach dem 6:2-Erfolg im Hinspiel hätte der gefährlichsten Offensive des Wettbewerbs (17 Treffer) aufgrund des direkten Vergleichs gar eine Niederlage mit drei Toren Abstand zum Weiterkommen gereicht.
Am kommenden Donnerstag kommt es für Leverkusen gegen Slavia Prag (18.55 Uhr/Dazn) in der BayArena zum „Endspiel“ um den Gruppensieg. Die Werkself benötigt dafür gegen den punktgleichen tschechischen Meister (beide 12) aufgrund der 0:1-Niederlage im Hinspiel einen Sieg.
Bayer hätte höher gewinnen können
Moussa Diaby (22.), Aleksandar Dragovic (32.) und Julian Baumgartlinger (51.) trafen für die Werkself, die in ihrem 40. Europa-League-Spiel deutlich höher hätte gewinnen können. Hassane Kamara (26.) und der eingewechselte Dan Ndoye (47.) erzielten jeweils den Ausgleich für das Team von Trainer und Ex-Weltmeister Patrick Vieira, der nach der wettbewerbsübergreifend fünften Niederlage in Folge immer mehr unter Druck gerät.
Bosz bot mit Karim Bellarabi und Nadiem Amiri zwei Spieler in der Startelf auf, die am Sonntag gegen Hertha BSC (0:0) noch passen mussten. Torjäger Lucas Alario (Knieprobleme) und der erkrankte Tin Jedvaj waren nicht mitgereist.
Leverkusen drückte früh
Vor leeren Rängen im Stade De Nice ging es munter los. Erst probierte es Alexis Claude-Maurice für Nizza, im Gegenzug wurde Leverkusens Diaby nach starkem Antritt ein klarer Elfmeter vom italienischen Schiedsrichter Maurizio Mariani verwehrt (5.).
Leverkusen riss das Spiel an sich und drückte früh auf den Führungstreffer. Nizza, das Kapitän und Ex-Bundesligaspieler Dante aufgrund eines Kreuzbandrisses seit Anfang November in der Innenverteidigung schmerzlich vermisst, hatte Glück, dass Patrik Schick der Ball freistehend über den Spann rutschte (17.).
Ausgleich aus dem Nichts
Die Gastgeber nahmen kaum am Spiel teil. Die Führung durch Diaby legte Kerem Demirbay mit einem sehenswerten Chippass auf. Nur Augenblicke später musste die Werkself die zweite Fehlentscheidung akzeptieren, als Schicks Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde. So gelang Kamara dank gütiger Mithilfe des zu passiven Bellarabi per Direktabnahme aus dem Nichts der Ausgleich.
Bayer ließ sich davon nicht beeindrucken und spielte weiter munter nach vorn. Demirbay (30.) scheiterte noch an OGC-Keeper Walter Benitez, ehe Dragovic nach einer Ecke von Amiri eine Direktabnahme in die Maschen drosch.
Hradecky patzt, aber Baumgartlinger trifft
Nach dem Seitenwechsel feierte Edmond Tapsoba nach überstandener Coronavirus-Infektion sein Comeback. Nach einem Patzer von Bayer-Torhüter Lukas Hradecky, der einen Flatterball nach vorne abklatschen ließ, staubte Joker Ndoye ab. Dann schlug Baumgartlinger mit einem exzellent platzierten Kopfball mit dem Rücken zum Tor zu.
Bosz nutzte die austrudelnde Partie, um die Nachwuchsspieler Emrehan Gedikli (17) und Cem Tuna Türkmen (18) an der Cote d'Azur ab der 68. Minute Europacupluft schnuppern zu lassen. (sid)