Essen. Bayerns Präsident Herbert Hainer spricht von zunehmender “Demut“ in der Bundesliga. Gleichzeitig aber sprießen die Marktwerte in die Höhe.
Just am vergangenen Wochenende hatte es Bayern-Präsident Herbert Hainer wieder getan und das Wort „Demut“ in den Mund genommen. „Ich denke, dass schon in den vergangenen Monaten mehr Demut zu erkennen war“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Hainer glaubt: Weil der Profifußball durch die Corona-Pandemie Abermillionen verliert, wächst unter den Klubs die Einsicht, wirtschaftliche Vernunft walten zu lassen.
Warum das Geschäftsmodell Bundesliga aber so gar nichts mit Demut zu tun hat, zeigt der Blick auf die neuen Marktwerte der Bundesliga-Stars, die das Statistikportal „Transfermarkt.de“ veröffentlicht hat. Borussia Dortmund zum Beispiel. Erling Haaland steigerte seinen Wert von 80 auf 100 Millionen Euro. Sein Teamkollege Jadon Sancho bringt es trotz Einbußen ebenfalls auf 100 Millionen Euro. Und der 16-jährige Youssoufa Moukoko hat noch kein Bundesligator auf dem Konto, aber ist schon zehn Millionen Euro wert.
Bei Schalke 04 rauschen die Marktwerte in den Keller
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Bei den krisengeschüttelten Schalkern rauschen die Marktwerte dagegen in den Keller. Die größten Verlierer waren Ozan Kabak (25 Millionen Euro) und Amine Harit (16 Millionen Euro), die jeweils vier Millionen Euro an Wert verloren. Anders Borussia Mönchengladbach, wo der Gesamtwert des Kaders um satte 27 Millionen auf 340 Millionen Euro gestiegen ist.
Demut? Die Klubs werden sich eher noch stärker auf die Suche nach neuen Geldquellen und Investoren machen. Denn das hat Corona gezeigt: Das Problem des Fußballs sind nicht die Einnahmen, sondern die Ausgaben.