Berlin. Trotz fünf positiver Corona-Tests wurde das Spiel der DFB-Elf gegen die Ukraine ausgetragen. Ein Mediziner fordert, die Bremse zu ziehen.

Der Tübinger Sportmediziner Andreas Nieß hat sich angesichts steigender Corona-Infektionszahlen auch bei Sportlern für eine Anpassung der Hygienekonzepte ausgesprochen und auch ein Stopp von internationalen Wettbewerben ins Spiel gebracht. „Die Hygienekonzepte haben nicht generell versagt. Wenn man das DFL-Konzept nimmt, das war prinzipiell gut durchdacht und hat jetzt ja auch im Frühjahr und Sommer gut funktioniert“, sagte Nieß im Deutschlandfunk: „Allerdings natürlich vor dem Hintergrund, dass zu diesen Zeiten die Infektionsraten insgesamt sehr niedrig waren und das natürlich dem Konzept in die Karten gespielt hat.“

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Jetzt sei die Situation aber eine andere. Es gebe steigende Infektionszahlen, die die Konzepte auch irgendwann aushebeln würden. „Man muss sich jetzt überlegen, wie man auf die anderen Bedingungen reagiert“, sagte Nieß, der auch Teil des Kompetenzteams des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ist.

"Ansonsten fährt man gegen die Wand"

„Die internationalen Verpflichtungen, Wettkämpfe, Spiele abzusagen, wäre für mich als erster Versuch sehr naheliegend“, sagte Nieß: „Der zweite Punkt wäre, ob man nicht doch wieder, wie in der Champions League, in Spielecluster zurückkehrt.“

Das Argument, es habe in der Vergangenheit funktioniert, zähle für Nieß nicht. Man müsse angesichts der Zahlen schauen, wo man Anpassungen vornehmen könne, um einen Weiterbetrieb zu gewährleisten: „Ansonsten fährt man dann womöglich gegen die Wand.“ (sid)