Essen. Trotz Lockdowns: In der Regionalliga West wird der Spielbetrieb auch im November aufrechterhalten. Die Klubs werden mit 15 Millionen unterstützt.

Um 14 Uhr bat Manfred Schnieders, Vorsitzender des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) und für die Regionalliga West zuständig, die 21 Vereinsverantwortlichen der Spielklasse zu einer Telefon-Konferenz. Wenige Minuten später war klar: Der Spielbetrieb der Regionalliga West bleibt im Monat November trotz des bundesweiten Lockdowns für den Amateursport aufrechterhalten. Das erfuhr RevierSport von einigen Teilnehmern der Telefonkonferenz.

Die vierte Liga im Westen arbeite in „professionellen Strukturen“ und die Menschen darin verdienten eines Großteil ihres Lebensunterhalts mit Fußball. Das teilte der Westdeutsche Fußballverband am Montag nach Klärung mit der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen mit. Wäre die vierte Liga als Amateursport eingeordnet worden, hätten ihre Spiele aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen vorerst bis zum 30. November nicht stattfinden dürfen. Zuschauer sind zu den Spielen nicht erlaubt.

Am Nachmittag will der Verband mitteilen, unter welchen Bedingungen es weitergeht. Klar ist schon jetzt, dass es nur Geisterspiele geben wird. Keine 300, keine 500 Zuschauer, sondern alles wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Zudem erfuhr RevierSport: Die Mannschaften werden sich nicht, wie in den ersten drei Profiligen, Covid19-Tests unterziehen müssen.

Nur West-Staffel macht weiter

Nachdem die zuständigen Verbände der Regionalliga Nordost und Regionalliga Nord sich für eine Spielpause im Monat November aussprachen, ist die West-Staffel bislang die einzige vierte Liga, die weitermacht. In der Regionalliga Südwest und Regionalliga Bayern werden am Montag ebenfalls noch Entscheidungen erwartet.

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Interessant: Die West-Staffel ist auch die einzige vierte Spielklasse, der bereits in den letzten Tagen finanzielle Unterstützung zugesagt worden ist: Die Vereine werden durch einen 15 Millionen-Euro-Fonds des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

RWE-Boss Uhlig: "Die Entscheidung ist folgerichtig"

"Ich glaube, dass die Liga bewiesen hat, dass die Hygiene-Schutz-Konzepte der Regionalliga-West-Klubs gut klappen. Es ist ein Strukturproblem des deutschen Fußballs, dass die Regionalliga mit ihren fünf Staffeln sehr heterogen ist.", sagte Marcus Uhlig, Vorstand von Rot-Weiss Essen. "Die Regionalliga West ist in den letzten Jahren längst eine Profiliga geworden. Die meisten Klubs arbeiten unter Profibedingungen. Deshalb ist die Entscheidung, weiterzuspielen, auch folgerichtig."