Essen. Präsident Herbert Hainer verkündet, dass es kein weiteres Angebot geben wird. Eine Entscheidung, die der Fußball häufiger braucht. Ein Kommentar.
Was die Fußballwelt beben lässt, wurde in ruhigen Worten angekündigt. Sachlich und schlicht klärte FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer im Bayerischen Rundfunk die Öffentlichkeit darüber auf, dass sich die Situation um David Alaba verändert habe. Nachdem Sportvorstand Hasan Salihamidzic noch einmal bei der Alaba-Seite nachgehakt habe, habe der Berater des Bayern-Profis gesagt, das Angebot zur Vertragsverhandlung sei noch immer unbefriedigend. Der Klub solle noch einmal nachdenken. Und das tat er: "Daraufhin haben wir uns entschlossen, dass Angebot komplett vom Tisch zu nehmen – das heißt, es gibt kein Angebot mehr", sagte Hainer.
Rums. Nach monatelangen Spekulationen und gegenseitigen Vorwürfen, sogar Anfeindungen zieht der FC Bayern einen Schlussstrich. Der Vertrag des 28-jährigen Österreichers, einem der besten Verteidiger der Welt, läuft 2021 aus. Er wird einen neuen Verein finden, ganz sicher. Aber das Bayern-Kapitel hat damit nach zwölf Jahren erstmal ein Ende.
Hoeneß nannte Alabas Berater einen Piranha
Die Entscheidung der Bayern-Bosse ist das dringend nötige Zeichen im überhitzten Fußball-Geschäft. Natürlich, das Angebot des Triple-Gewinners war alles andere als eine Rolle rückwärts im Transfer-Markt. 18 Millionen Euro Jahresgehalt soll der Klub seinem Quasi-Eigengewächs geboten haben. Doch Alabas Berater Pini Zahavi wollte offenbar mehr, was Ehrenpräsident Uli Hoeneß dazu veranlasste, den 77-Jährigen als "geldgierigen Piranha" zu bezeichnen.
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Und doch: Dass die Bayern das Spiel nicht bis zum Äußersten mitgemacht haben, ist eine gute Nachricht. Aufgrund seines Kaders konnte der Rekordmeister eine gute Verhandlungsposition einnehmen. Das kann nicht jeder Bundesliga-Klub. Aber es wäre wünschenswert, wenn sich mehr Vereine dazu entschließen, früher auszusteigen. Eines der größten Kritikpunkte der Fans am Fußball sind die wahnsinnigen Gehalts- und Transfersummen. Deshalb hat der FC Bayern die Entscheidung nicht getroffen. Aber sie wirkt über die Säbener Straße hinaus. Mindestens Zahavi hat gelernt, dass er nicht alles fordern kann, was ihm vorschwebt.