Prag. Nach 70-minütiger Unterzahl kann Bayer Leverkusen die bittere 0:1-Niederlage in der Europa League bei Slavia Prag nicht verhindern.
Mit dem letzten Aufgebot und nach 70-minütiger Unterzahl hat Bayer Leverkusen in der Europa League eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Die Werkself verlor am Donnerstag beim tschechischen Meister Slavia Prag mit 0:1 (0:1) und erlitt nach dem 6:2 zum Auftakt gegen OGC Nizza einen Rückschlag in der Gruppe C.
Bayer musste ohne sechs Verletzte auskommen, im Kader blieben vier Plätze frei. Nach einer fragwürdigen Roten Karte gegen Karim Bellarabi in der 21. Minute musste Bayer auch noch mehr als zwei Drittel des Spiels zu zehnt absolvieren. Lange hielt Leverkusen das 0:0, Torhüter Lukas Hradecky parierte sogar einen von ihm verursachten Foulelfmeter von Nicolae Stanciu inklusive Nachschuss (64.). Doch dann gelang Prag durch Peter Olayinka doch noch das Siegtor (80.). Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit vergab der eingewechselte Nadiem Amiri die größte Chance für Bayer zum Ausgleich, doch dessen Direktabnahme ging knapp vorbei.
Bellarabi wird zur tragischen Figur
Die tragische Person der ersten 20 Minuten war Bellarabi. In der dritten Minute vergab der zuletzt dreimal nur als Joker gebrachte Ex-Nationalspieler die Riesenchance zur schnellen Führung für die auf sieben Positionen veränderte Bayer-Elf. Slavia-Torhüter Ondrej Kolar hatte ihm den Ball genau in die Füße gespielt, doch der 30-Jährige schoss aus spitzem Winkel neben das leere Tor statt den völlig frei stehenden Lucas Alario zu bedienen. Schließlich sah er nach einem Einsteigen gegen Lukas Provod zum Überraschen und Entsetzen der Bayer-Bank glatt Rot. „Eigentlich ein klarer Fall für den VAR“, twitterte der Verein: „Aber der hat heute frei.“ Der Video-Assistent wird in der Europa League erst ab der K.o.-Runde eingesetzt.
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Überraschenderweise gaben die Tschechen, die wegen der Saison-Unterbrechung in der heimischen Liga seit dem 4. Oktober nur ein Spiel absolviert haben, ihre abwartende Haltung danach zunächst nicht auf. Die zehn Leverkusener fanden aber nur selten Lücken in der stabilen Prager Defensive.
Hradecky hält Elfmeter
Nach der Pause übernahm Slavia mehr und mehr das Kommando. Bayer schien sich mit Blick auf die Kräfte mit einem Punkt zufrieden zu geben. Als der schottische Schiedsrichter William Collum nach einem Foul von Hradecky an Olayinka zurecht Strafstoß gab, hielt Hradecky stark. Gegen Olayinkas Kopfball nach Prags allererster Ecke war er machtlos. (dpa)