Köln. Das DFB-Team testet heute gegen die Türkei, ohne viele etablierte Kräfte. Doch für einige Spieler ist die Partie eine Chance. Ein Kommentar.
Testspiele heißen Testspiele, weil sie genutzt werden, um Dinge zu testen. Eine banale Wahrheit, die aber erklärt, warum diese Partien selten schön anzusehen sind – die Auftritte der Nationalmannschaft bestätigen diese Regel in den meisten Fällen. Den Test gegen die Türkei aber sollten die Beteiligten ein wenig ernster nehmen. Es ist für so manchen die Chance, sich zu zeigen – für die beiden Nations-League-Spiele danach, aber auch für die Europameisterschaft im Sommer.
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Julian Brandt fällt einem da ein, auch Nico Schulz oder Jonathan Tah – Spieler, die im Klub zuletzt keine Bäume ausrissen, nun Argumente sammeln können für mehr Einsätze. Etwas absurd ist das schon: Spieler, die ihren Klubtrainern zurzeit nicht gut genug sind, sollen in der deutschen Elite-Auswahl Selbstvertrauen tanken.
Es zeigt ein Problem, das Joachim Löw bis zur EM lösen muss: Der zweite Anzug sitzt noch nicht so recht. Zu wenige drängen nach, setzen die Etablierten unter Druck. Um den Kader aufzufüllen, nominierte der Bundestrainer diesmal Jonas Hofmann, 28 Jahre alt und nicht die Zukunft der DFB-Auswahl. Er holte Mahmoud Dahoud, der erst 24 ist, in dieser Saison aber nur sieben Bundesligaminuten vorzuweisen hat. Das Problem: Alternativen gab es nicht wirklich. In der U21-Nationalmannschaft etwa wäre so mancher schon froh über solche Einsatzzeiten.