Essen. DAZN sichert sich große Teile der Champions-League-Rechte. Das ist erst der Anfang der Aufsplittung des Fernseh-Fußballs. Ein Kommentar.

Es hatte sich schon länger angedeutet. Amazon hatte um die Rechte der Bundesliga mitgeboten, DAZN bereits Bundesliga- und Champions-League-Spiele übertragen. Jetzt ist der neue – eigentlich nicht mehr wirklich ganz neue - Übertragungsweg im Herzen des Fußballs angekommen. Wer künftig Champions League im Fernsehen sehen will, kommt am Streaming-Dienst nicht vorbei. Das gilt auch, weil DAZN sich das Recht an der Konferenz gesichert hat.

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Für den Nutzer ist das ein zweischneidiges Schwert. Der neue Übertragungsweg trägt dem Nutzerverhalten einer ganzen (jüngeren) Generation Rechnung. Das Fernsehgerät als stationärer Empfangsort hat für viele beinahe schon musealen Charakter, selbst wenn er schon längst internetfähig ist. Mobilität ist vielen Menschen wichtig. Das gilt eben auch beim Fußballgucken – auch, wenn das wie die vergangene Saison gelegentlich damit verbunden ist, auf ruckelige oder eingefrorene Bilder zu schauen.

Mehr Dienste, mehr Kosten

Andererseits müssen die Nutzer sich auf steigende Kosten einstellen. Viele Anbieter, vor allem im Streaming, bedeuten eben auch steigende Kosten. Das stellt für die jüngere Generation insofern kein Problem dar, weil sie diese Zahlmodelle gewohnt ist. Da werden sich vor allem die Älteren umgewöhnen müssen. Auf alle kommen steigende Kosten zu. Das wird zu verständlichen Protesten bei vielen Protesten führen.

Der jüngste DAZN-Deal, das steht zu erwarten, ist aber eher der Anfang, nicht das Ende der Aufsplittung der Sportberichterstattung.