Essen. Sebastian Hoeneß wird voraussichtlich neuer Trainer der TSG Hoffenheim. Sein Nachname bringt Schwierigkeiten mit sich. Ein Kommentar.
Die Chancen stehen gut, dass der Name Hoeneß in der Fußball-Bundesliga wieder für Schlagzeilen sorgt. Sebastian Hoeneß, Sohn des früheren Hertha-Managers Dieter Hoeneß und Neffe des Münchener Patrons Uli Hoeneß, wird, wie es aussieht, Trainer der TSG 1899 Hoffenheim. Ein Karrieresprung für den 38-Jährigen, der die U23 von Bayern München in der 3. Liga zur Meisterschaft führte und zum Trainer der Saison gewählt wurde. Sein Problem dürfte freilich nicht der Fußball-Sachverstand sein, sondern Onkel Uli.
Kaum jemand hat die Öffentlichkeit mehr entzweit als Uli Hoeneß. Als Präsident machte er den FC Bayern zur Weltmarke, er prägte den Fußball in Deutschland. Doch seine Art und Vorgehensweise riefen Hasser und Neider auf den Plan. Sein Nachname polarisiere, und das begleite ihn schon sein Leben lang, hat Sebastian Hoeneß immer wieder eingestanden. Der Bild sagte er: „Hin und wieder würde ich mir schon wünschen, als Sebastian wahrgenommen zu werden.”
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Als Coach machte es Sebastian Hoeneß zu schnell zu gut, wie es bei den Münchenern heißt. Nach nur einem Trainerjahr im Männerfußball nun Bundesliga-Trainer – kann er das? Offensivdrang gilt als seine Marke. 76 Saisontore in 38 Spielen erzielte die Münchener Reserve. Die 60 Gegentreffer sind da weniger erstligareif. Vielleicht aber hält es Sebastian Hoeneß wie Onkel Uli, von dem dieser Satz stammt: „Ich traue mir jedes Amt zu, auch das des Papstes.“