Essen. Nordrhein-Westfalen bekommt den Zuschlag für das Blitzturnier. Die Spielorte im August: Gelsenkirchen, Düsseldorf, Köln und Duisburg.
Nordrhein-Westfalen hat das Rennen um das Europa-League-Finalturnier gewonnen: Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union Uefa hat sich auf NRW festgelegt. Die Spielorte sind Gelsenkirchen, Düsseldorf, Köln und Duisburg. Gespielt werden soll das Final-8-Turnier im Blitzformat ohne Rückspiele ab dem 10. August. Das Endspiel am 21. August findet in Köln statt.
Die Europa League war wegen der Corona-Pandemie Mitten im Achtelfinale im März unterbrochen worden. Aus der Bundesliga sind noch Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen vertreten. Die noch ausstehenden Partien der Achtelfinals sollen in der ersten August-Woche gespielt werden. Ob in Deutschland oder an den ursprünglich geplanten Spielorten ist noch nicht entschieden. Auch die Frage nach Zuschauern im Stadion will die Uefa zunächst offen lassen.
"Diese Entscheidung spiegelt das hohe Ansehen des deutschen Fußballs in der europäischen Fußball-Gemeinschaft wider", teilte Fritz Keller, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach der Entscheidung mit. Durch den erfolgreichen Re-Start der Bundesliga hatte Deutschland international viel Aufmerksamkeit bekommen.
Europa League: Hygiene-Standards in NRW leichter umsetzbar
Neben NRW hatte sich auch die Rhein-Main-Region um Frankfurt Hoffnungen auf den Zuschlag gemacht. Allerdings bot nach Ansicht von Uefa und DFB NRW den Vorteil, das nur mit einer Landesregierung über die Rahmenbedingungen verhandelt werden muss. So würden sich die wegen der Corona-Krise geltenden Hygiene-Vorschriften leichter umsetzen. Im Duisburger Stadion wird zudem extra für das Turnier eine Torlinientechnologie installiert. Das bestätigte MSV-Sprecher Martin Haltermann dieser Redaktion.
Andrea Milz, NRW-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, hatte sich bereits vor der Vergabe für die Austragung in NRW stark gemacht. „Wir würden uns sehr freuen, Mannschaften aus ganz Europa hier bei uns begrüßen zu dürfen. Gerade nach einer Phase, in der sich die Menschen nicht so frei in Europa bewegen konnten, wie sie es gewohnt waren. Das wäre ein gutes Signal", sagte die CDU-Politikerin dieser Redaktion.
Champions-League-Turnier in Lissabon
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Ein Finalturnier im Blitzformat wird es auch in der Champions League geben. Auch hier wurde der Wettbewerb wegen der Corona-Krise unterbrochen. Die Königsklasse soll nun im August binnen elf Tagen in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon zu Ende gespielt werden. Die Viertelfinals beginnen am 12. August. Das Finale ist für den 23. August anvisiert.
Der nun feststehende deutsche Meister FC Bayern München und RB Leipzig sind noch im Wettbewerb vertreten. Während sich Leipzig bereits für das Viertelfinale qualifiziert hat, muss der deutsche Rekordmeister noch das Rückspiel gegen den FC Chelsea (Hinspiel 3:0) am 7. oder 8. August bestreiten.
„Ich bin hoch erfreut, dass wir fast alle Wettbewerbe fortführen können“, sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin auf der Pressekonferenz am Mittwoch. „Der Fußball kehrt in das normale Leben zurück.“ Eine Entscheidung, ob Fans in die Stadien dürfen, werde frühestens Mitte Juli fallen, sagte Ceferin. Maßgeblich seien aber immer die zuständigen Gesundheitsbehörden.
Champions League: Spielort München muss warten
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Das Champions-League-Finale sollte eigentlich am 30. Mai in Istanbul stattfinden. Beide Finalstädte des Europapokals - Danzig für das Europa-League-Finale und Istanbul - sollen nun im kommenden Jahr zum Zuge kommen. Dadurch muss sich München, das Ausrichter des Champions-League-Finales 2022 sein sollte, um ein Jahr gedulden.
Die Saison der Champions League der Frauen wird ebenfalls in einem Finalturnier in Bilbao und San Sebastian (Finale am 30. August) zu Ende gespielt.
Alle zwölf EM-Spielorte bestätigt
Auf der Agenda der Uefa-Exekutive stand außerdem die verschobene Europameisterschaft. Diese wurde bereits im März um ein Jahr verlegt. Ungewiss war, ob weiterhin alle zwölf Länder die EM ausrichten können. München hatte bereits seine Zusage gegeben, die drei Gruppenspiele und das Viertelfinale auszurichten. Nun konnten alle anderen Gastgeber der Uefa auch genügend Garantien geben. In München trifft die DFB-Elf in der Vorrunde auf Weltmeister Frankreich, Titelverteidiger Portugal und einen noch nicht qualifizierten Play-off-Sieger.