Mönchengladbach. Die SPD-Politiker Karl Lauterbach und Kevin Kühnert haben ihre Doppelgänger im Borussia-Park. Sie sind allerdings im Gästeblock zu finden.

Kuriose Entdeckung im Borussia-Park: Auch zwei der größten Kritiker des Bundesliga-Neustarts haben ihre Doppelgänger im Stadion in Mönchengladbach. Auf einer der knapp 13.000 Kunststoff-Figuren ist ein Foto von SPD-Politiker Karl Lauterbach (57) zu sehen, direkt neben ihm ist Kevin Kühnert (30) zu finden. Der stellvertretende Parteivorsitzende der Sozialdemokraten ist Fan von Arminia Bielefeld.

Kühnert schrieb am Samstag während der Partie gegen Bayer Leverkusen (1:3) auf Twitter: "Schau mal, @Karl_Lauterbach, wir sind bei der @borussia im Gästeblock. Ich hab wenigstens demonstrativ die Arme verschränkt". Auch Lauterbach reagierte: "Ich bin mit @KuehniKev im @borussia Mönchengladbach Fanblock als Pappkamerad aufgebaut. Dabei habe ich bis zum Schluss versucht, die Spiele zu verhindern. Oh well...". Und Kühnert witzelte: "Sehen uns nächstes Jahr im Oberhaus, ihr Fohlen. Rache ist Blutwurst!" Arminia Bielefeld ist schließlich Zweitliga-Spitzenreiter.

Bald 20.000 Pappkameraden im Borussia-Park

Es ist davon auszugehen, dass sich jemand in diesem Fall einen Spaß erlaubt hat. Zum Preis von 19 Euro können Fans auf einer Online-Plattform Fotos von sich hochladen. Die Bilder werden dann auf Kunstoff gedruckt. In den kommenden Tagen soll die Zahl der Figuren im Borussia-Park auf 20.000 steigen. Das Fanprojekt Mönchengladbach betreut die Aktion, bei der die Einnahmen gespendet werden.

Lauterbach sprach von einem „fatalen Signal“

Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach hatte die Öffnung der Bundesliga und 2. Liga durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder scharf kritisiert und von einem „fatalen Signal“ gesprochen. „Der Beschluss ist enttäuschend und falsch, ich bedaure ihn sehr“, sagte Lauterbach am 6. Mai dem Nachrichtenportal t-online.de.

Der Wiederbeginn signalisiere den Menschen, junge Sportler seien durch das Coronavirus nicht gefährdet, was nicht stimme, sagte der SPD-Politiker. „Es ist keine sportliche Entscheidung, sondern eine rein kommerzielle, um Sponsorenverträge nicht zu verlieren.“(fs/sid)