Essen. Amazon ist auf der Liste potenzieller Kandidaten für die Bundesliga-Übertragung aufgetaucht. Sky und DAZN müssen zittern. Ein Kommentar.
Die Ankündigung kam überraschend und nur wenige Stunden vor dem Anpfiff: Die Streamingplattform Amazon Prime hatte am Montagabend das Spiel zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen übertragen. Plötzlich ist er da und macht sich gleich schon mal warm: ein neuer Mitspieler in der Pokerrunde um die Bundesliga-Übertragungsrechte der Spielzeiten 2021/2022 bis 2023/2024.
Bei der Übertragung des Werder-Spiels soll es sich zunächst um eine einmalige Aktion handeln. Der erste Versuch war aber schon mal ein vielversprechender, mit kleinen technischen Schwierigkeiten, aber immerhin mit kompetentem Personal bestehend aus Kommentator Matthias Stach und Moderatorin Anna Kraft. Stach kommentiert eigentlich für Eurosport, also für den Sender, der die Übertragungsrechte eigentlich an die Streamingplattform DAZN abgetreten hatte, die am Sonntagmittag über ihre PR-Abteilung noch verbreiten ließ, dass sie das Werder –Spiel „exklusiv“ übertragen werde.
Amazon bald auch in der Champions League aktiv
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Amazon Prime wird ab der Saison 2021/2022 immer dienstags das Topspiel der Champions League übertragen, die restlichen Spiele der Königsklasse sicherte sich DAZN. Ein empfindlicher Schlag für den Platzhirsch Sky. Dass der Versand-Gigant Amazon mit seinem Streamingdienst auch auf die Bundesligarechte schielt, ist ein offenes Geheimnis. Und ja: Sky muss wahrlich zittern. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte die Rechteausschreibung wegen der Corona-Krise in den Juni verschoben. Etwas mehr Zeit für Sky, die Zukunft zu planen. Aber auch mehr Zeit für Amazon Prime, sich vorzubereiten. Und dann lauert ja auch noch DAZN.
Der Streamingdienst DAZN profitierte jüngst vom Missmut des Rechteinhabers Discovery, der die Freitags- und Montagsspiele eine Zeitlang auf seinem Eurosport-Player zeigte. Nicht zur Zufriedenheit der Senderverantwortlichen, weshalb Discovery die Rechte im Sommer 2019 an DAZN sublizenzierte und die Corona-Krise nun angeblich nutzen will, um durch eine Sonderkündigungsklausel für den Fall von höherer Gewalt endgültig aus dem Vertrag mit der DFL auszusteigen.
Der Juni wird also nicht nur wegen des Bundesliga-Endspurts spannend. Auch die Vergabe der TV-Rechte könnte durch den neuen Mitspieler Amazon ein echter Thriller werden.