Essen. Die Politik hat ein konkretes Datum für die Fortsetzung der Bundesliga genannt. Nun übernimmt die Liga eine riesige Verantwortung. Ein Kommentar.

Die Bundesliga hat das Vertrauen der Politik gewonnen – und sie weiß, wie man Botschaften in ein Land sendet, das ungeduldig auf die Rückkehr zur Normalität wartet. Fußball, endlich wieder Fußball, verkündeten die Ministerpräsidenten Laschet (NRW) und Söder (Bayern), die sich bei der Lockerung der Corona-Regeln nicht einig waren.

Der Ball aber soll nun ab dem 9. Mai wieder rollen, vor leeren Rängen, doch gerade rechtzeitig, um die ausstehenden neun Spieltage noch bis Ende Juni über die Bühne zu bringen. Für Millionen Fans wäre das wieder ein Stück Normalität, ergänzte Gesundheitsminister Jens Spahn. Für die Vereine kann es die Rettung sein.

Das Konzept der DFL hat die Politik überzeugt, doch es gibt auch Kritiker

Mit der Fortsetzung der Bundesliga inmitten einer Corona-Epidemie erhält der Fußball nicht nur Sonderrechte, er übernimmt auch eine riesige Verantwortung. Die Liga verspricht, strengste hygienische und medizinische Standards einzuhalten, um die Gesundheit von Spielern und Stäben zu schützen. Gleichzeitig muss sie sicherstellen, dass Tausende Tests nicht dort fehlen, wo sie zu allererst gebraucht werden: An vorderster Front, in Kliniken oder Pflegeheimen. Viele Kritiker zweifeln daran.

Das Konzept der DFL hat die Politik überzeugt. Das spricht für die Arbeit der Profiklubs. Doch sie müssen beweisen, dass König Fußball das Vertrauen verdient hat.