Rio de Janeiro. Der dreimalige Weltmeister Pelé versucht in einer schriftlichen Mitteilung, Berichte über physische und psychische Probleme zu entkräften.
In seiner einzigartigen Karriere verzauberte Pelé die Welt mit Tricks und Toren. Und auch im sportlichen Ruhestand stand Brasiliens Fußball-Legende lange auf der Sonnenseite des Lebens. Doch jetzt leidet einer der größten Sporthelden der Historie - körperlich und seelisch."
Peles Sohn spricht über Depression seines Vaters
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"Er ist sehr fragil, was seine Mobilität angeht. Er hat sich einer Hüfttransplantation unterzogen und die Rehabilitation ist nicht ideal verlaufen. Er hat dieses Mobilitätsproblem, was zu einer gewissen Depression führt", berichtete Pelés Sohn Edinho in einem Interview des Sportportals Globoesporte. "Er ist der König, er war schon immer eine so imposante Figur, und heute kann er nicht mehr richtig gehen."
Einst spielte Pelé seine Gegner auf dem Rasen schwindlig - so wie bei seinem laut eigener Aussage schönstem Tor. Es war der 2. August 1959, als er beim 4:2-Sieg mit dem FC Santos gegen den Club Atlético Juventus aus São Paulo im Strafraum den Ball in der Luft jonglierte, nacheinander über drei Gegenspieler und dann auch noch über den Torwart lupfte und schließlich per Kopf verwandelte. Videoaufnahmen gibt es von dieser Szene nicht, was den Mythos nur genährt hat.
Nationalheld Pele braucht nach einer Hüftoperation eine Gehhilfe
Mittlerweile ist Edson Arantes do Nascimento, wie Pelé mit bürgerlichem Namen heißt, auf eine Gehhilfe angewiesen. Der 79-Jährige schäme sich für seine schlechte körperliche Verfassung und wolle kaum das Haus verlassen, berichtete sein Sohn. "Er will nicht auf die Straße, praktisch nichts tun, wozu er das Haus verlassen müsste. Er ist sehr schüchtern, zurückgezogen."
In Brasilien ist die Sorge um den Gesundheitszustand des Nationalhelden, der als einziger Spieler drei WM-Titel (1958, 1962, 1970) gewann und in seiner Laufbahn mehr als 1000 Tore schoss, daher wieder einmal groß. Schon in den vergangenen Jahren hatte der Körper des Jahrhundertfußballers, der nach der Karriere ein weltweit gefragter Werbestar war und dessen Sportlerleben sogar verfilmt wurde, immer wieder gestreikt.
Pelé musste sich mehreren Operationen an der Hüfte unterziehen, zudem hatte er Probleme an der Wirbelsäule und am Knie. 2019 wurde ihm nach einer Harnwegsinfektion in Frankreich ein Nierenstein entfernt. Bei seiner Rückkehr in die Heimat stellte Pelé damals erleichtert fest: "Es ist wieder einmal alles gut gegangen, Gott sei Dank."
Nachricht von Pelé soll die Fans beruhigen
Pelé hat die Fans nach schlechten Nachrichten zu seinem Gesundheitszustand jetzt ein wenig zu beruhigen versucht. "Mir geht es gut. Ich werde dieses Jahr meinen 80. Geburtstag feiern. Ich habe gute Tage und andere, die nicht so gut sind, das ist normal für Leute in meinem Alter", teilte der dreimalige Weltmeister in einer schriftlichen Erklärung mit, die von brasilianischen Medien verbreitet wurde. Pelé war es nach den Aussagen seine Sohnes über seien Depression offenbar wichtig mitzuteilen: "Ich habe keine Angst, bin entschlossen und habe Vertrauen in mich selbst." Seinen Verpflichtungen werde er weiterhin nachkommen. (dpa)